Sun City - Bei den Verhandlungen über die Zukunft der Demokratischen Republik Kongo haben die Konfliktparteien in der Nacht auf Donnerstag erstes Entgegenkommen signalisiert. Die Regierung verkündete eine einseitige Waffenruhe in einem umkämpften Gebiet im Norden der Provinz Katanga, wie Außenminister Leonard She Okitundu im südafrikanischen Sun City mitteilte. Positives Zeichen bei den innerkongolesischen Friedensverhandlungen Die Regierungstruppen hätten die Anweisung erhalten, sich auf ihre alten Positionen zurückzuziehen, sagte er. Die Regierung wolle damit ein positives Zeichen bei den innerkongolesischen Friedensverhandlungen setzen. Wenige Stunden zuvor hatten Vertreter der Regierung und der zwei Rebellenorganisationen RCD und MLC nach einer mehrstündigen Unterbrechung ihre Gespräche fortgesetzt. Streitpunkt war die zusätzliche Entsendung von Vertretern der Oppositionsparteien gewesen. Rebellen kritisieren Marionetten von Präsident Joseph Kabila Die Rebellen hatten kritisiert, die Vertreter der Oppositionsparteien seien zum Großteil Marionetten von Präsident Joseph Kabila. Die wichtigste kongolesische Rebellenorganisation RCD warf der Regierung zudem vor, für die neu ausgebrochenen Kämpfe im Osten des Landes verantwortlich zu sein. "Wenn die Regierung die Kämpfe nicht beendet, muss sie die Verantwortung für das Scheitern der Gespräche übernehmen", sagte RCD-Chef Azarias Ruberwa. Verhandlungen zwischen Regierung und Rebellengruppen Die Verhandlungen zwischen Vertretern der Regierung und den zwei wichtigsten Rebellengruppen des Landes hatten am Montag begonnen. Die Konferenz ist auf 45 Tage angesetzt. Ziel ist die Bildung einer Übergangsregierung bis zu den ersten freien Wahlen. In dem dreijährigen Bürgerkrieg unterstützen Ruanda und Uganda die rivalisierenden Rebellen im Norden und Osten des Landes. Angola, Simbabwe und Namibia kämpfen an der Seite der Regierungstruppen.(APA/ag.)