Etat
IPI: Polnischen Verlegern wurden Reisepässe entzogen
Zuvor gab es Streit mit staatlichen Anteilseignern des Verlags - Vorstand muss sich bei Polizei melden
Das Internationale Presse Institut (IPI) kritisiert
die Vorgehensweise gegen Vorstandsmitglieder der norwegischen
Presse-Holding "Presspublica" in Polen. Nach Angaben des IPI seien
den drei Vertretern die Pässe entzogen worden. Demnach dürften sie
das Land nicht verlassen und müssten sich regelmäßig bei der Polizei
melden. Der Verlag "Presspublica" betreibt zusammen mit dem
polnischen Staat die Tageszeitung "Rzeczpospolita". Kürzlich sei es zwischen den beiden Anteilseignern zu einem Streit
über die innere Verrechnung der Finanzen gekommen. Nach Meinung der
polnischen Regierung führe dies zu Nachteilen in der Gesellschaft und
zu Vorteilen des Mehrheitseigners. Der norwegischen "Presspublica"
gehören 51 Prozent von "Rzeczpospolita", dem polnischen Staat 49
Prozent der Anteile. In einem Brief an Premierminister Leszek Miller
bittet das IPI um eine Bestätigung, dass der Staat nichts mit dem
Entzug der Pässe zu tun habe.
Das Internationale Presse Institut mit Sitz in Wien ist ein
weltweiter Zusammenschluss von Herausgebern, Verantwortlichen und
leitenden Redakteuren, mit dem Ziel, die Pressefreiheit weltweit zu
beobachten.
(APA)