Wien - Autofahren in Österreich war im Jahr 2001 deutlich teurer. Die Kosten für Pkw-Besitzer im Vorjahr nominell um 2,4 Prozent gestiegen. Die Inflation lag zwar mit 2,7 Prozent noch höher, gestiegene Treibstoffpreise zu Jahresbeginn und die erhöhte Kfz-Steuer hätten aber maßgeblich zur Teuerung beigetragen, sagte Paul Haschka von der Direktion Volkswirtschaft in der Statistik Austria am Donnerstag zur APA. Zu Jahresbeginn 2002 hat sich hingegen eine leichte Entspannung abgezeichnet. Im Jänner sind die Pkw-Kosten laut Index im Jahresabstand wieder um 0,2 Prozent gesunken. Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ haben dennoch ihre Forderung nach einer Erhöhung des Kilometergelds vehement erneuert. Nachdem die Preiserhöhungen des Vorjahres im Pkw-Bereich nun "amtlich" sei, sollte das Kilometergeld "sofort" um 3,6 Cent (50 Groschen) auf 39,2 Cent (5,40 S) erhöht werden. Derzeit beträgt der Satz 0,36 Euro (4,90 S). Mehr als sieben Prozetn Üblicherweise wird das Kilometergeld bei einer Veränderung um mehr als 7 Prozent entsprechend erhöht. "Dies war bereits im Juni 2000 der Fall", betonte ÖAMTC-Verkehrsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau am Donnerstag gegenüber der APA. Im Gesamtjahr 2000 sind die Autokosten um 7,4 Prozent gestiegen. Statistik Austria: Verbindung nicht möglich Der am Donnerstag veröffentlichte Pkw-Index ist die erste derartige Erhebung seit Ende 2000. Damals hatte die Statistik Austria die Berechnung des Index eingestellt, da sich der Bund nicht bereit erklärt hatte, die Kosten für eine Weiterführung zu tragen. Die Autofahrerclubs kritisierten, dass Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (F) der Kilometergeld-Diskussion damit die vereinbarte Grundlage entzogen habe. Nun wurde der Index von der Arbeiterkammer (AK), der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), ÖAMTC und ARBÖ bezahlt. Die Initiatoren haben sich davon erhofft, wieder eine statistische Basis für ihre Forderung nach einer Erhöhung des Kilometergelds zu erhalten. Dieser Hoffnung hat die Statistik Austria am Donnerstag bei Veröffentlichung der Ergebnisse aber überraschend eine klare Absage erteilt. "Verzerrungen verhindern die Verwendung eines Teilindex des VPI für die längerfristige Darstellung der Veränderung der durchschnittlichen Autokosten und damit für die Wertsicherung des amtlichen Kilometergeldes", hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Statistik. Bei den Auftraggebern stößt diese Aussage auf heftige Proteste. Alle fünf Interessensvertretungen distanzieren sich von dieser Ansicht. An einer gemeinsamen Erklärung wird gearbeitet. (APA)