Wirtschaft
Euro war bisher kein "Teuro"
Statistik Austria sieht keinen Preisschub
Wien - Der Euro hat sich in Österreich dieses Jahr bisher
nicht als "Teuro" erwiesen. Die Preisermittler der Statistik Austria
haben bei ihren Erhebungen der Preise im Jänner und den Vergleichen
mit dem Dezember und dem Jänner des Vorjahres keinen Teuerungsschub
aufgrund der Umstellung auf die neue Währung registriert. Die registrierten Preisänderungen nach oben und unten - also die
preistreibenden und die preisdämpfenden Effekte - hätten sich
weitgehend ausgeglichen, sagte Paul Haschka von der Direktion
Volkswirtschaft in der Statistik Austria am Donnerstag anläßlich der
Präsentation der Jänner-Inflationsdaten zur APA: "Wir haben beim
besten Willen keinen Euro-Effekt feststellen können."
Die spezielle Analyse "kleiner Preise" um 1 Euro ergab etwa bei
Nahrungsmitteln, dass Waren, die grundsätzlich billiger sind, sich im
Durchschnitt stärker verteuert haben als Waren mit höheren Preisen.
Niedrigpreis-Produkte unter 50 Cent wie Joghurt, Gebäck, Kaugummi,
Mineralwasser, seien dabei sogar auf eine Jahres-Teuerung von mehr
als 5 Prozent und von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat gekommen.
Billige Waren stärker gestiegen
Etwa ein Drittel der Nahrungsmittel-Positionen - fast 5 Prozent im
Gewicht im Gesamtindex - haben einen Durchschnittspreis von etwa 1
Euro. Bei diesen Waren betrug die Preiserhöhung im Jahresabstand 4
Prozent, wobei die Saisonwaren darin nicht enthalten sind. Auch bei
Restaurantpreisen sei ein ähnlicher Effekt zu beobachten: Die
billigeren Positionen stiegen etwas stärker als die teureren.
Mit letzter Sicherheit könne die Frage, ob die Euro-Umstellung zu
Preiserhöhungen führt, aber nie beantwortet werden, denn "wir wissen
nicht, wie sich die Preise bei Beibehaltung des Schilling entwickelt
hätten", so die Statistik Austria. Zudem seien die vielfältigen und
nicht immer offensichtlichen Ursachen der Entwicklung von Preisen
durch eine Preisstatistik nicht zu erforschen. (APA)