International
USA für Auflösung der UNO-Kriegsverbrecher- tribunale bis 2008
Tribunale seien kostspielig und arbeiteten zu langsam
Washington - Die USA haben am Donnerstag die Arbeit
der UNO-Kriegsverbrechertribunale in Den Haag und im tansanischen
Arusha kritisiert und sich für ihre Schließung bis zum Jahr 2008
ausgesprochen. Tribunale seien kostspielig und arbeiteten zu langsam
"Die Professionalität einiger Mitarbeiter (der
Tribunale) ist in Frage gestellt worden, mit Vorwürfen des
Missmanagements und des Missbrauchs", sagte der für den Umgang mit
Kriegsverbrechen zuständige US-Botschafter Pierre-Richard Prosper am
Donnerstag vor dem US-Kongress. Die Tribunale seien kostspielig und
arbeiteten zu langsam.
Strategie für ein Ende der Tribunale
Die Arbeit der beiden Tribunale kostet jährlich 100 Millionen
Dollar. Die Chefanklägerin des Tribunals in Den Haag, Carla del
Ponte, hatte im November erklärt, eine Strategie für ein Ende der
Arbeit der Tribunale zu erwägen.
Widersprüche
Die Forderung der US-Regierung steht im Widerspruch zur Haltung
zahlreicher Staaten und der in den USA oppositionellen Demokraten,
die die Arbeit der Tribunale unterstützen. Hingegen hat sich die
Regierung des republikanischen US-Präsidenten George W. Bush dagegen
ausgesprochen, das Tribunal zu einer ständigen Einrichtung zu machen.
Kriegsverbrecher sollten vor nationale Gerichte gestellt werden,
erklärte die US-Regierung.
Prosper forderte die beiden Tribunale auf, ihre Arbeit bis
spätestens 2008 zu beenden. Die USA seien bereit, den Balkan-Staaten
und Ruanda beim Aufbau einer Gerichtsbarkeit zu unterstützen. (APA/Reuters)