San Francisco - Intel will in den kommenden zehn Jahren
alle wichtige Mikroprozessoren mit einer Mobilfunk-Komponente
ausstatten. "Wir sehen einen Zeitpunkt, wo in jedem Chip aus unserer
Produktion ein Radio steckt. Das wird drahtlose Kommunikation
allgegenwärtig machen", sagte der Technologie-Chef des Chipgiganten,
Patrick Gelsinger, am Donnerstag (Ortszeit) auf dem Entwicklerforum
seines Unternehmens in San Francisco. Die Einbettung des Mobilfunks
in gängige Mikroprozessoren könne Mobiltelefone auf die Größe eines
Ohrrings schrumpfen lassen.
Kommunizierende Sensoren
Im Zusammenspiel mit neuartigen Netzwerktechnologien könnten
Sensoren entwickelt werden, die eigenständig kommunizieren und
Änderungen in der Umgebung melden können. "Daraus könnte zum Beispiel
eine intelligente Bettdecke für Babys entstehen, die ständig den
Gesundheitszustand des Kleinkindes beobachtet und bei kritischen
Zuständen Alarm schlägt", sagte Gelsinger. Vorstellbar sei auch,
Pflanzen wie einen Weinstock mit einem Chip zu versehen, der
eigenständig die Zufuhr von Wasser und Dünger steuere.
Nach Ansicht von Gelsinger wird sich die Leistungsfähigkeit der
Mikroprozessoren auch in den kommenden Jahrzehnten so dynamisch
entwickeln wie in der Vergangenheit. "Moore's Law", das nach dem
Intel-Mitbegründer Gordon Moore benannte Gesetz, wonach sich die
Leistung eines Chips alle 18 bis 24 Monate verdoppelt, gelte
weiterhin. "Bis ich in 25 Jahren in Rente gehen werde, wird Moore's
Law weiter Gültigkeit haben."
Entscheidende Fortschritte in der Chipindustrie erwartet der
"Chief Technology Officer" von Intel auch vom Verschmelzen der
traditionellen Siliziumtechnologie mit der Lasertechnologie. Dadurch
könnten die Kosten von Hochgeschwindigkeits-
Kommunikationsverbindungen dramatisch reduziert werden. (APA)