Österreich
Bereits zehn Überfälle auf Geldtransporte
Nach Millionenraub in Deutschland - "Besorgnis erregende" Steigerung seit Euro-Einführung im Jahr 2002
Bad Homburg - Seit Einführung des Euro als Bargeld im
Jänner hat es in Deutschland bereits zehn Überfälle auf
Geldtransporte gegeben. Der deutsche Bundesverband der
Geldtransportunternehmen sprach am Montag im hessischen Bad Homburg
von einer "Besorgnis erregenden Entwicklung". 2001 habe es insgesamt
14 Überfälle gegeben.Größter Bargeldraub Deutschlands
Nach dem Millionenraub in Frankfurt hat
es eine Ermittlungspanne gegeben. Im Anschluss an die Durchsuchung
des am vergangenen Montag überfallenen Geldtransporters haben Beamte
zwei Pistolen im Fahrzeug vergessen. Die Sicherheitsfirma "Securitas"
entdeckte die Waffen in dem zurückgegebenen Transporter, wie ein
Sprecher des Unternehmens am Montag in Bad Homburg mitteilte.
Beute von 8,6 Millionen Euro
Die Polizei gab die Ermittlungspanne auf Anfrage zu und machte
mangelhafte Absprachen zwischen verschiedenen Dienststellen dafür
verantwortlich. Ein Gangsterquartett hatte vergangenen Montag beim
größten Bargeldraub in der deutschen Kriminalgeschichte den
Geldtransporter überfallen und rund 8,6 Millionen Euro erbeutet.
Sowohl der Erkennungsdienst wie auch das Fachkommissariat seien
davon ausgegangen, "dass jeweils die anderen die Waffen haben", sagte
Polizeisprecher Peter Öhm. Die Panne habe jedoch zu keiner
Behinderung von Fahndung oder Ermittlung geführt. Öhm kündigte an,
die Polizei werde die Verantwortlichen ausfindig machen.
Nach Angaben
der Sicherheitsfirma wurden die Waffen bei eigenen Ermittlungen in
dem am Donnerstag von der Spurensicherung freigegebenen
Geldtransporter gefunden. Eine Pistole habe unter, die andere "in der
Nähe" des Fahrersitzes gelegen. Die Waffen seien nicht in Tüten der
Polizei verpackt gewesen.
Der am Freitag an der italienischen Grenze verhaftete Komplize der
Frankfurter Millionenräuber ist nach Angaben der Polizei
"offensichtlich aussagebereit". Sobald wie möglich sollten
Frankfurter Ermittler nach Italien fliegen und den 23-jährigen
Italiener befragen, teilte Öhm mit. Die Beamten gehen davon aus, dass
es sich bei dem am Grenzübergang Chiasso Verhafteten nicht um einen
Mittäter, sondern nur "um einen Boten oder Kurier" der
Millionenräuber handelt. (APA/dpa)