Wirtschaft
US-Stahlindustrie und Gewerkschaften glücklich
Verarbeitungs-Unternehmen sind verärgert
Washington - Die amerikanische Stahlindustrie und die
Stahlarbeitergewerkschaft haben die von Präsident George W. Bush
angekündigten Importzölle für Stahl am Dienstag begrüßt. Die Stahl
verarbeitende Industrie zeigte sich dagegen erwartungsgemäß
verärgert. "Das ist nicht nur für die Industrie wichtig, sondern auch für
unsere Volkswirtschaft und unsere nationale Sicherheit", sagte Thomas
Usher, Verwaltungsratsvorsitzender von US Steel Corp, dem größten
amerikanischen Stahlproduzenten. Die Stahlarbeitergewerkschaft USWA
zeigte sich auch zufrieden. Die Zölle "machen uns Hoffnung, dass die
amerikanische Stahlindustrie gerettet werden kann", teilte sie mit.
Verarbeitende Industrie verärgert
Die Stahl verarbeitende Industrie warf Bush vor, einzig die
Stahlpreise in die Höhe treiben zu wollen. Die Entscheidung habe die
amerikanischen Produzenten verärgert, teilte die Koalition der
Stahlnutzer, CITAC, mit. "Ihre Interessen sind in den verzweifelten
politischen Anstrengungen, die Stahlproduzenten und ihre
Gewerkschaften zu besänftigen, untergegangen", hieß es in der
Stellungnahme.
Bush hatte Importzölle von bis zu 30 Prozent auf verschiedene
Stahlkategorien angekündigt. Die Zölle sollen für drei Jahre in Kraft
bleiben. Die Europäische Kommission hatte bereits vorher protestiert
und Gegenmaßnahmen angekündigt. Die zuständigen EU-Kommissare wollten
am Mittwoch in einer Sondersitzung über eine Reaktion beraten. Einige
Länder wie Kanada, Mexiko, Argentinien und andere kleinere
Lieferanten sind von den Zöllen ausgenommen. Betroffen sind vor allem
die EU, China, Taiwan und Südkorea. (APA)