Washington - Die Hungerstreikfront der auf dem US-Marinestützpunkt Guantanamo in Kuba inhaftierten Gefangenen bröckelt weiter ab. Nach Angaben von Lagerleiter General Michael Lehnert verweigerten am Mittwoch noch 46 Gefangene ihr Essen.Zahl der Streikenden wird immer kleiner Jedoch nur drei von ihnen seien entschlossen, bis zum Äußersten zu gehen. Nach den Worten des Lagerleiters wird die Zahl der Streikenden mit jedem Essen kleiner. Hinter ihrer Aktion stünden inzwischen keine "religösen Motive" mehr, sondern die Sorge um ihr weiteres Schicksal. Einige hätten sich vorsorglich erkundigt, ob die Medien über ihre Proteste berichteten. Zwei Drittel der rund 300 Inhaftierten waren in Streik In der vergangenen Woche befanden sich zeitweise fast zwei Drittel der rund 300 inhaftierten mutmaßlichen Taliban- und El Kaida-Kämpfer im Hungerstreik. Zuvor hatten die Bewacher einen Gefangenen gezwungen, eine selbst angefertigte turbanähnliche Kopfbedeckung abzunehmen. Die USA lockerten daraufhin die Vorschriften. USA wollen Häftlinge nicht als Kriegsgefangene anerkennen Über mögliche Anklagen und Verfahren gegen die Häftlinge, die nach US-Angaben 32 verschiedenen Nationalitäten angehören, herrscht weiterhin Ungewissheit. Die USA wollen sie nicht als Kriegsgefangene anerkennen; sie verfügen über keine Anwälte. Der Hungerstreik ist der erste organisierten Protest der Gefangenen. Die Gefangenen sind in 4,3 Quadratmeter großen, mit Sicherheitsdraht eingezäunten Zellen im Freien untergebracht. Nach Angaben von General Lehnert werden zur Zeit 408 weitere Zellen gebaut. Sie sollen bis Mitte April fertiggestellt sein und dann weitere Kämpfer aufnehmen, die möglicherweise im Laufe der derzeitigen Großoffensive im Osten Afghanistans gefangen genommen werden. (APA)