International
Offizier weist Vorwürfe über Fehlverhalten deutscher Soldaten zurück
Sprecher des deutschen ISAF-Kontingents dementiert ARD-Bericht
Berlin/Kabul - Ein Sprecher des deutschen Kontingents
der Internationalen Sicherungskräfte (ISAF) in Kabul hat Vorwürfe
über Fehlverhalten im Zusammenhang mit der vorzeitigen Explosion
einer sowjetischen Rakete in Kabul zurück gewiesen. Bei dem Unglück
waren in der vergangenen Woche zwei deutsche und drei dänische
Soldaten ums Leben gekommen. Die ARD hatte am Freitagabend im "Bericht aus Berlin" berichtet,
bei den Vorbereitungen zur Sprengung der Rakete seien nach
Expertenmeinung unzulässig viele Soldaten zugegen gewesen. Unter
Berufung auf einen Sprengfachmann hieß es, in der Vorbereitungsphase
dürften sich in der Nähe des Sprengobjekts höchstens drei Personen
aufhalten. In Kabul hätten sich zwei deutsche und drei dänische
Soldaten in unmittelbarer Nähe der beiden Raketen aufgehalten. Üblich
seien zwei bis maximal drei Personen. Ferner sei der für die
Zerstörung vorgesehene Sprengstoff mit den Zündern schon an der
Raketenhülle befestigt gewesen.
Der Militärsprecher des deutschen Kontingents, Dietmar Jeserich,
sagte der dpa am Samstag in Kabul, die Rakete sowjetischer Bauart sei
aus weiterhin ungeklärten Gründen explodiert, noch bevor die
Kampfmittelbeseitiger sie zur kontrollierten Sprengung vorbereitet
hätten. Der Zünder für diesen Vorgang sei zu diesem Zeitpunkt weit
weg vom Explosionsort gewesen. Deshalb hätten sich nach dem Abladen
des Geschosses und der weiteren Vorbereitung mehrere Soldaten vor Ort
befunden. Bei der Explosion waren auch acht Soldaten teilweise schwer
verletzt worden. (APA/dpa)