Ramallah/Jerusalem - Israelische Kampfhubschrauber haben am Sonntag Angriffe auf das Hauptquartier der palästinensischen Sicherheitskräfte im Flüchtlingslager Jabalya im nördlichen Gazastreifen geflogen. Die israelische Armee hatte zuvor angekündigt, nach den Selbstmordanschlägen vom Samstag ihre Angriffe auszuweiten. Zumindest vier Raketen sind nach palästinensischen Angaben auf das Gebäude in Jabalya abgefeuert worden. In Betounia bei Ramallah im Westjordanland waren zuvor zwei Raketen auf ein Gebäude des Sicherheitsdiensts abgefeuert worden. Zunächst lagen keine Angaben über Verletzte vor. Im Gazastreifen wurde Sonntag früh ein Palästinenser bei dem Versuch getötet, die jüdische Siedlung Netzarim zu überfallen. Zwei israelische Siedler erlitten schwere Verletzungen. Bei Nablus im Westjordanland schossen Soldaten auf zwei bewaffnete Palästinenser und töteten einen von ihnen. Die israelische Armee reagierte in der Nacht auf Sonntag mit Luftangriffen in den Palästinensergebieten. Dabei wurde das Hauptquartier von Palästinenserpräsident Yasser Arafat in der Stadt Gaza völlig zerstört. Aus Solidarität mit den Palästinensern sind israelische Araber am Sonntag in einen Generalstreik getreten. Geschäfte und Schulen in den meisten Ortschaften der etwa 1,1 Millionen Menschen zählenden arabischen Gemeinde in Israel blieben geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr wurde ebenfalls lahm gelegt. Die Proteste weiteten sich auch auf Ostjerusalem aus. Die israelische Armee hatte zuvor angekündigt, nach den jüngsten palästinensischen Selbstmordanschlägen ihre Angriffe auf palästinensische Ziel auszuweiten. Bei Anschlägen in Jerusalem und Netanya waren am Samstag 13 Israelis und drei palästinensische Attentäter getötet worden. (APA)