Literatur
Glauser-Preis für Thomas Glavinic
Auszeichnung für "Der Kameramörder"
Düsseldorf - Der Österreichische Schriftsteller Thomas
Glavinic erhält den Friedrich-Glauser-Preis für den besten
deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 2001. Sein Buch "Der
Kameramörder" trage zur Diskussion um die Moral in den Medien mehr
bei als manches Essay, erklärte die Jury am Dienstag in Düsseldorf.
Der mit 5.000 Euro dotierte Glauser-Preis wird von der Vereinigung
deutschsprachiger Krimiautoren "Das Syndikat" vergeben. Die
Auszeichnung soll dem in Wien lebenden Autor am 20. April im Rahmen
des Festivals "Criminale" in München überreicht werden. Der gebürtige Grazer Glavinic, der am 2. April seinen 30.
Geburtstag feiert, bewies bereits durch seine Romane "Carl Haffners
Liebe zum Unentschieden" (1998) und "Herr Susi" (2000) sein Talent.
Mit "Der Kameramörder" ist ihm ein Buch gelungen, das während der
Lektüre einen Sog auslöst wie ein außerordentlich spannender Krimi,
und nach dem Weglegen eine Nachwirkung zeitigt wie eine
tiefschürfende Analyse.
Ein Osterausflug führt ein oberösterreichisches Paar zu Freunden
in die Weststeiermark. Das gemütliche Beisammensein wird bald von der
Meldung eines in der Nähe verübten grauenhaften Verbrechens
überschattet: Ein Unbekannter habe drei Kinder in seine Gewalt
gebracht und zwei von ihnen dazu gebracht, nacheinander von einem
hohen Baum in den Tod zu springen. Die eingeleitete Großfahndung wird
zum Medienereignis.
Der Glauser-Preis wird seit 1987 verliehen und ist benannt nach
dem Schweizer Friedrich Glauber (1896-1938), der als Erfinder des
"Wachtmeisters Studer" als einer der Ahnherren des Genres gilt. Zu
den bisherigen Preisträgern zählen die österreichischen AutorInnen
Edith Kneifl und Alfred Komarek.
(APA)