Nur etwa 15 Prozent der Angestellten, etwa 160.000, kamen in Österreich bisher pro Jahr in den Genuss einer Abfertigung. Der Rest kündigte selbst oder war so kurz beschäftigt, dass kein Anspruch entstand. Saisoniers im Fremdenverkehr etwa kamen nie zu einer Abfertigung.

Mit der "Abfertigung neu" sollen nun alle rund drei Millionen unselbstständig Beschäftigten in Österreich zu einer Abfertigung kommen. Gewinner der Reform sind also vor allem etwa die Kellner, Zimmermädchen und Kurzbeschäftigten.

Da die "Abfertigung neu" so konstruiert ist, dass für die Wirtschaft auf Dauer keine Mehrbelastung herauskommt, liegt es auf der Hand, dass die Verlierer die Berufsgruppen sind, die schon bisher überdurchschnittliche Abfertigungen kassiert haben:

Also etwa leitende Angestellte, die ihrem Unternehmen über viele Jahre treu bleiben und deren Gehalt sich gegen Ende der beruflichen Laufbahn noch deutlich erhöht. Verlierer sind auch Branchen, deren Abfertigungsregeln großzügiger gestaltet sind als der Durchschnitt. Sie müssen mit Einbußen rechnen, da nur der Betrags-"Durchschnittssatz" von 1,53 Prozent der Bruttolohnsumme steuerlich begünstigt bleibt. (mimo)