Hannover - Die "T-Mobilisierung", die Migration der gesamten Mobilfunksparte der Deutschen Telekom auf die pinkfarbene Einheitsmarke T-Mobile, läuft auf Hochtouren. Das Geschäft selbst werde aber weiterhin von den lokalen Töchtern - in Österreich ist das Max.mobil - erbracht, betonte T-Mobile-Vorstand René Obermann. "Zentralisiert wird nur, wo es Vorteile bringt. Die Musik wird in den Ländern gespielt."Umstellungskostenbleiben Geheimnis Das große Geheimnis bleiben die Kosten der Umstellung. Diese sei "weit günstiger", als kolportiert wird, versuchte T-Mobile-Chef Kai-Uwe Ricke Befürchtungen, hier würden Milliardenwerte vernichtet, zu zerstreuen. Das Marketingbudget der gesamten GSM-Gruppe mit ihren rund 45 Mio. Kunden betrage rund eine Milliarde Euro. "Und diese Milliarde müssen wir auf Dauer konsolidieren." Mittelfristig soll der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde bei 50 bis 60 EURO liegen. Zum Vergleich: Bei Max.mobil beträgt dieser derzeit 28 EURO. Die Differenz soll mit nützlichen Inhalten und Services hereingebracht werden. Kein einheitliches Zahlungssystem Das Hauptproblem dabei: Es gibt kein einheitliches, sicheres Zahlungssystem für Handyshopper. T-Mobile hat sich deshalb mit Branchenprimus Vodafone zusammengetan, um bis Jahresende eine Zahlungsplattform zu entwickeln. Die Technologie stammt vom insolventen Software-Unternehmen Brokat. Die persönlichen Daten werden dabei in einer virtuellen Brieftasche gespeichert, bezahlt wird via Kreditkarte oder Micropaymentsystemen. Kein Kundenverlust Max.mobil-Vorstand Georg Pölzl geht davon aus, dass der Markenwechsel ab 18. April selbst keinen spürbaren Kundenverlust verursachen wird. Im Gegenteil, man werde durch länderübergreifende Services neue gewinnen. Max.mobil sieht sich gut gerüstet für die rosigen Zeiten: Erstmals seit 1996 war das Ergebnis vor Steuern 2001 mit schwarzer Tinte geschrieben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat sich von 127,5 auf 249 Mio. Euro fast verdoppelt, der Umsatz stieg bei gleichbleibender Kundenzahl (2,1 Millionen) von 901 auf 925,4 Mio. Euro. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, Printausgabe 15.3.2002)