Der zweitgrößte österreichische Mobilfunkanbieter max.mobil , der am 18. April in T-Mobile umbenannt wird, hat im vergangenen Jahr erstmals in der Unternehmensgeschichte beim Ergebnis vor Steuern (EBT) schwarze Zahlen geschrieben. Dies betonte max.mobil-Vorstand Georg Pölzl am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Hannover. Genauere Angaben zum EBT wollte Pölzl unter Berufung auf den bevorstehenden Börsegang der deutschen Konzernmutter T-Mobile International nicht machen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich von 127,5 Mill. Euro auf 249 Mill. Euro fast verdoppelt. Mehr Umsatz Die Umsätze des Unternehmens stiegen im vergangenen Jahr von 901 auf 925,4 Mill. Euro, die Investitionen betrugen demgegenüber 247,5 Mill. Euro, nach 559,4 Mill. Euro im Jahr davor. Der Rückgang erklärt sich daraus, dass in der Investitionssumme 2000 hohe Ausgaben für die UMTS-Lizenzen enthalten waren. Die Kundenzahl blieb mit 2,1 Millionen SIM-Kartenbesitzern etwa konstant. Der monatliche Umsatz pro Kunden ist um rund 10 Prozent auf 28 Euro gestiegen. Entspannung Das Erreichen der Gewinnzone begründet max.mobil vor allem mit einer Entspannung am Markt. Die Kundengewinnungskosten seien um 60 Prozent gesunken. Neukunden würden nur noch auf einer wirtschaftlich sinnvollen Ebene beworben, sagte Pölzl. Die Personalkosten wurden um 2,5 Prozent gesenkt. Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 1.900 im Vorjahr konstant. "Wir werden zwar sicherlich Kunden verlieren" Das Jahr 2002 wird bei max.mobil ganz im Zeichen der Änderung des Markennamens auf "T-Mobile" stehen. Friedrich Radinger zeigte sich zuversichtlich: Ziel des Markenwechsels sei die Verbesserung der Kundenstruktur. Vor allem Geschäftskunden sollten durch die internationale Marke gewonnen werden. "Wir werden zwar sicherlich Kunden verlieren, aber mehr und bessere Kunden dazu gewinnen. Der Saldo muss qualitativ und quantitativ positiv sein." Für den gesamten österreichischen Mobilfunkmarkt ist man beim zweitgrößten Handynetzbetreiber hingegen heuer weniger optimistisch. Pölzl erwartet, dass die Zahl der Kunden auf SIM-Kartenbasis 2002 insgesamt kaum ansteigen, wenn nicht sogar sinken wird. Zahlreiche SIM-Karten vor allem im Prepaid-Bereich würden nicht genutzt, hier werde es eine Marktbereinigung geben. Mehr Geschäftskunden 2001 besaßen noch 57,6 Prozent der max.mobil-Kunden ein Wertkartenhandy, nur 42,4 Prozent waren Vertragskunden. Der Anteil der Firmenkunden an den Vertragskunden von max.mobil lag bei 21 Prozent, der max-Anteil am gesamten Businesskunden-Markt im österreichischen Mobilfunk lag damit bei rund 30 Prozent. Insgesamt telefonierten im vorigen Jahr 34,8 Prozent aller Österreicher mobil bei max.mobil, deutlich weniger als bei der Mobilkom mit 41,5 Prozent Marktanteil, aber auch weit mehr als bei One mit 19,3 Prozent. Neue Kunden gewinnen will max.mobil unter dem internationalen Namen T-Mobile vor allem mit internationalen Services: Geplant ist etwa Roaming für Kunden von GPRS, der Zwischenstufe zur dritten Mobilfunkgeneration, bis Jahresende in allen EU-Ländern. Außerdem errichtet T-Mobile gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen T-Online, der Internettochter der Deutschen Telekom, ein neues Portal für den Einstieg ins mobile Internet, erläuterte Rene Obermann, COO für Europa bei T-Mobile International. Keine internationale Harmonisierung der Ländertarife Keine internationale Harmonisierung wird es vorerst hingegen bei den nationalen Tarifen geben. Die Marktbedingungen seien derzeit zu unterschiedlich für eine Angleichung der Angebote, meint Obermann. "Wir erwarten bei den Tarifen eine Seitwärtsbewegung." Eine deutliche Verteuerung der Preise in Österreich - die Alpenrepublik ist laut max-Chef Pölzl derzeit das billigste Mobilfunkland in der EU - steht damit nicht an. Billiger dürften die Preise in der heimischen Handytelefonie aber auch nicht werden: "Wir erwarten bei den Tarifen eine Seitwärtsbewegung." Die Tarife würden lediglich "euroisiert" werden, sagt Pölzl. (APA)