International
Bush will Terror mit mehr Geld für Arme vorbeugen
Warnung vor Hoffnungslosigkeit
Washington - Wenige Tage vor einer internationalen
Konferenz über Entwicklungshilfe in Mexiko hat US-Präsident George W.
Bush eine zusätzliche Hilfe von fünf Milliarden Dollar (5,7
Milliarden Euro) für arme Länder zugesagt, die sich zu Reformen
verpflichten. Er begründete dies am Donnerstag unter anderem damit,
dass Armut einen Nährboden für Terrorismus schaffen könnte. Die
Mittel sollen in einem Zeitraum von drei Jahren von 2004 an vergeben
werden. Die Bekämpfung der Armut werde auch die Sicherheit aller Menschen
weltweit verstärken, sagte Bush vor der Interamerikanischen
Entwicklungsbank. Wenngleich Armut nicht die Ursache für Terrorismus
sei, könne sie doch zu Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung führen.
"Armut ist nicht die Ursache für Terrorismus", meinte der Präsident.
"Armsein macht dich nicht zum Mörder... Aber anhaltende Armut und
Unterdrückung kann zu Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung führen. Und
wenn Regierungen nicht die Grundbedürfnisse ihres Volkes befriedigen,
können die betreffenden Länder zum Zufluchtsort für den Terrorismus
werden." In Afghanistan hätten ständige Armut, Krieg und Chaos den
Nährboden für die Machtergreifung eines terroristischen Regimes
geschaffen.
Noch immer lebe die Hälfte der Weltbevölkerung von weniger als
zwei Dollar am Tag, sagte Bush. Besonders in Afrika und der
islamischen Welt breite sich Armut immer weiter aus, begleitet von
einem Rückgang des Pro-Kopf-Einkommens.
Nach Berechnungen der "New York Times" stellen die neuen Mittel
eine 15-prozentige Steigerung der jährlichen US-Entwicklungshilfe
dar. Diese wurde seit zehn Jahren nicht mehr erhöht und ist auf dem
niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg ist. (APA/dpa)