Deutsche Verlage sorgen selbst für negative Schlagzeilen. Die jüngste: Hamburgs Jahreszeiten Verlag (Petra, Feinschmecker) streicht 54 von 500 Jobs. Der Verlag hat gerade "Die Woche eingestellt" - mit 100 Mitarbeitern.Trist auch die Lage der "Frankfurter Rundschau" (FR). Bei der linksliberalen, überregionalen Tageszeitung sollen rund 20 Prozent der Kosten in allen Bereichen des Hauses gesenkt werden, so Verlagsleiter Utz Grimmer zum STANDARD. In der Redaktion könnten bis 2003 bis zu 20 Prozent der 242 Stellen wegfallen. Bereits seit Mitte 2001 gilt Einstellungsstopp. Dem Verlag machen neben der allgemein angespannten Marktsituation besondere Probleme zu schaffen: So scheiterte der angeblich zehn Millionen Euro teure Versuch, im Frankfurter Raum eine Nachmittagszeitung zu etablieren. Außerdem brachen dem Druckhaus lukrative Aufträge wie beispielsweise von der "Zeit", dem "Handelsblatt" und den "VDI"-Nachrichten weg. Während der Einbruch beim Stellenmarkt im Branchenschnitt bei Minus 19 Prozent lag, waren es bei der "FR" bis zu 34 Prozent. Die Zeitung will die Krise aber als Chance nützen. Für August sind neues Blattkonzept und Layout angekündigt. "NZZ" auch sonntags Geht es nach den Plänen der Medienkonzerne Holtzbrinck und Gruner+Jahr (in Österreich: News-Gruppe), lassen sie künftig ihre bisherigen Berliner Konkurrenzblätter "Tagesspiegel" und "Berliner Zeitung" eng zusammenarbeiten. So das Kartellamt zustimmt, was Branchenkenner ernsthaft bezweifeln. In einem von der "Süddeutschen Zeitung" zitierten Holtzbrinck-Papier heißt es, beider Vertrieb, Druck, Einkauf, EDV, Anzeigenakquisition und Buchhaltung sollen verschmolzen werden, nur die Redaktionen getrennt bleiben. Klingt Österreichern nach Mediaprint - nur regional und mit einem Bruchteil der gebündelten "Krone/Kurier"-Marktanteile in Österreich. Antizyklisch indes handelt die "Neue Zürcher Zeitung": Sie startet dieses Wochenende eine eigene Sonntagsausgabe. (DER STANDARD; Print-Ausgabe, 16./17. März 2002)