Monterrey - Rund 10.000 Menschen sind in der nordmexikanischen Stadt Monterrey gegen die dortige UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung auf die Straßen gegangen. Am ersten Tag der Konferenz riefen die Demonstranten am Montag Parolen gegen US-Präsident George W. Bush, der zusammen mit etwa 60 weiteren Staats- und Regierungschef am Donnerstag in Monterrey erwartet wird. Zu der Kundgebung unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich" hatte die linksgerichtete mexikanische Partei der Arbeit (PT) aufgerufen. Vertreter aus rund 120 Staaten wollten am Dienstag ihre Vorbereitungen für den Entwicklungsgipfel am Donnerstag und Freitag fortsetzen. Die UN-Entwicklungskonferenz sollte unter anderem mit Auftritten des Ex-US-Präsident Jimmy Carter und des einflussreichen US-Devisenspekulanten George Soros fortgesetzt werden. Soros wollte nach UN-Angaben einen Plan zur Verbesserung des Kapitalflusses in armen Staaten vorstellen. Unter der Schirmherrschaft der UNO beraten bis Freitag rund 300 Minister über Strategien im Kampf gegen die weltweite Armut. Globalisierungsgegner und Menschenrechtsorganisationen hatten die bereits im Voraus vereinbarte Schlusserklärung scharf kritisiert. Es fehlten in dem "Monterrey-Konsens" verbindliche Zusagen für Schuldenstreichungen ebenso wie die Einlösung des 30 Jahre alten Versprechens der Industriestaaten, die Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts zu erhöhen. (APA)