Peking - Die chinesische Regierung hat die nordkoreanischen Flüchtlinge in China vor der Flucht in westliche Botschaften gewarnt. In der vergangenen Woche konnten 25 Nordkoreaner über die Philippinen nach Südkorea ausreisen, die in der spanischen Botschaft in Peking Zuflucht gesucht hatten. "Damit ist jedoch kein Präzedenzfall geschaffen", betonte eine Sprecherin des Außenministeriums am Dienstag. In China halten sich schätzungsweise bis zu 200.000 Nordkoreaner illegal auf, die das kommunistische und verarmte Nachbarland verlassen haben. Werden sie von den chinesischen Behörden aufgegriffen, werden sie routinemäßig in ihr Heimatland abgeschoben, wo ihnen Folter und Zwangsarbeit drohen. Das Außenministerium richtete seine Warnung am Dienstag auch an Organisationen, die die Flüchtlinge unterstützen. So hatte der früher in Nordkorea lebende deutsche Arzt Norbert Vollertsen weitere spektakuläre Fluchtaktionen angekündigt. Dafür gebe es bereits ein "Netz internationaler Gruppen", sagte Vollertsen. Vorbild sei die Flucht der DDR-Bürger in die deutsche Botschaft in Prag, mit der 1989 das Ende des DDR-Regimes begann. China hat unterdessen die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Botschaftsgebäude verstärkt. Das Außenministerium bekräftigte, dass es die Nordkoreaner nicht als Flüchtlinge betrachte sondern als illegale Eindringlinge. (APA/dpa)