Wien/Berlin - Alle 15 Sekunden stirbt eine Person an Tuberkulose - und das obwohl es seit Ende der fünfziger Jahre eine wirksame Therapie gegen die Krankheit gibt. Ein Drittel der Menschheit trägt den Erreger in sich, jährlich bricht bei acht bis zehn Millionen Pesonen die Seuche aus, warnte die Weltgesundheits Organisation WHO anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am Sonntag. "Der beste Weg TBC vorzubeugen, ist die Betroffenen zu behandeln", so die WHO.Seuche der Armen Laut dem deutschen Robert Koch-Institut dürfte die Zahl der Patienten weiter zunehmen. Experten rechnen mit einer jährlichen Steigerung von rund drei Prozent. In Österreich ist die Zahl der Betroffenen hingegen weiterhin gering. Im Jahr 2000 wurden nach vorläufigen Zahlen rund 960 Neuerkrankungen registriert, 105 Personen starben an TBC. Tuberkulose gilt weiterhin vor allem als Seuche der Armen: "Etwa 95 Prozent Erkrankungen und 98 Prozent der Todesfälle betreffen Entwicklungsländer", kritisierte das Robert Koch-Institut am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Neben Staaten in Südamerika und Südostasien sind das vor allem Regionen in Westafrika und südlich der Sahara. Aber auch in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion nimmt nach Angaben der WHO die Zahl der TBC-Fälle stetig zu. In Ländern wie Armenien und Tadschikistan erkranken etwa pro Jahr mehr als 50 Menschen pro 100.000 Menschen an Tuberkulose. In Westeuropa sind es hingegen nur 17 Neuerkrankungen pro 100.000 Personen und Jahr. (APA)