Die rasante finanzielle Talfahrt des zum Kirch-Konzern gehörigen Pay-TV-Senders Premiere World hat sich im Vorjahr fortgesetzt: Der Verlust vor Steuern und Zinsen hat 2001 989 Millionen Euro betragen, erklärte der neue Geschäftsführer Georg Kofler am Montag. Damit war der Verlust noch einmal größer als im Jahr 2000 (minus 743,5 Euro), geht aus dem Geschäftsplan hervor, den Kofler am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentierte. Die Finanzverbindlichkeiten lagen zu Jahresende bei 962 Millionen Euro. Ab 2004 schwarze Zahlen Premiere World will ab Anfang 2004 schwarze Zahlen schreiben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll nach den Vorstellungen Koflers 2004 137,4 Millionen Euro betragen. Die Abonnentenzahl soll durch ein neues Einstiegsangebot von derzeit rund 2,4 Millionen auf 3,857 Millionen gesteigert werden. Der Gesamtentwurf für den Business-Plan wurde am Dienstagabend vom Aufsichtsrat einstimmig angenommen. "Radikale" Umsetzung des Geschäftsplans Den Turn-around möchte Kofler mit einer "radikalen" Umsetzung des neuen Geschäftsplans schaffen. Damit sieht er auch eine "realistische Aussicht auf einen erfolgreichen Börsengang ab dem ersten Quartal 2004". Die Gesamtkosten sollen bis 2004 auf 1,3 Millionen Euro gesenkt werden (derzeit 1,8 Mill. Euro), allein im Programmbereich will Kofler rund 230 Mill. Euro einsparen. Kofler will das Premiere-Angebot insgesamt "straffen und deutlicher vom herkömmlichen Fernsehen unterscheiden". In Zukunft werden die Pakete "Premerie Film", "Premiere Sport" (je 20 Euro pro Monat) sowie "Premiere Super" (30 Euro) - ein Kombi-Abo - angeboten. Darüber hinaus gibt es mit "Premiere Plus" 15 Themenkanäle (zehn Euro). Unter dem Titel "Premiere Start" möchte man mit einem neuen Einstiegsabonnentenpreis von fünf Euro monatlich punkten. In diesem Programmpaket seien wichtige Teile des Premiere-Sortiments enthalten. (APA/Reuters)