Fein säuberlich stellte der Geschäftsführer des Vereins Media-Analysen Donnerstag die Ergebnisse der Untersuchung für das Gesamtjahr 2001 vor. Wo sich statistisch eindeutige ("signifikante") Veränderungen gegenüber 2000 ergaben, wies Erwin Vaskovich für jeden davon betroffenen Titel deutlich aus. Darunter News, tv-media, Format und Rennbahn-Express aus der Verlagsgruppe News mit signifikanten Verlusten, zudem etwa Die Furche, stern, Wiener.Es verging keine Stunde nach der Pressekonferenz, schon versandte die News-Gruppe seitenweise Protest. Die Befragung schließe nun den Konsum von Printmedien im Internet aus. Das war auch der Sinn des neuen Hinweises: Die Media-Analyse (MA) soll für Inseratenkunden die Reichweite von Werbeträgern erheben - in der Internetvariante von Magazinen wie Zeitungen erscheinen die Printinserate aber eben nicht. MA-Präsident Franz Ivan: "Bisher lautete der einleitende Text des Befragers: ,Jetzt geht es um das Lesen von Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten.' Ergänzt wurde hier nur: ,Gemeint sind ausschließlich auf Papier gedruckte Ausgaben und nicht der Internetauftritt.' Das war ein großer Wunsch vor allem der Werbeagenturen. Aber auch der gesamte Vorstand hat das mitgetragen." Dort vertreten sind News-Manager wie Conny Absenger und Helmut Hanusch. Der Internethinweis habe junge, internetaffine Leser verwirrt, tönt es aus der Taborstraße. Offenbar sind die Konsumenten des STANDARD weniger leicht zu verwirren. Obwohl sie die jüngsten aller Tageszeitungen sind und dem Internet wie dem Onlineangebot derStandard.at zugetan. Und gerade bei den jüngeren, kaufkräftigeren Lesern legte DER STANDARD signifikant zu. Günstiger als für das Gesamtjahr 2001 sind die Reichweiten der News-Magazintitel in der Auswertung für das zweite Halbjahr - und somit auch genehmer: "Offenbar weniger Verwirrung bei Befragern und Befragten", stellt die Konzernführung zufrieden fest. "Verstehe ich überhaupt nicht", sagt MA-Präsident Ivan: Selbstverständlich würden nicht immer die gleichen Leute befragt. Also könnten sich diese auch schwerlich an neue Formulierungen gewöhnen. (fid/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.3.2002)