Paris - Der französische Telekommunikationsriese France Télécom hat im Vorjahr unter anderem wegen hoher Abschreibungen auf seine deutsche Beteiligung Mobilcom erstmals seit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft einen Nettoverlust verzeichnet. Dieser belief sich auf rund 8,3 Mrd. Euro. Dies ist der zweitgrößte Verlust in der Geschichte des Unternehmens. Allein auf ihre Mobilcom-Beteiligung schrieb die France Télécom Angaben der Konzernzentrale zufolge 3,19 Mrd. Euro ab. Beim Kabelnetzbetreiber NTL wurden 4,6 Mrd. Euro abgeschrieben. Vor Sonderposten wies der Konzern den Angaben zufolge einen Nettogewinn von 1,9 Mrd. Euro aus. Streit mit Mobilcom Im Streit mit dem deutschen Mobilfunkanbieter Mobilcom sei eine Lösung nicht absehbar. Der Konzern lasse Behauptungen prüfen, denen zufolge Mobilcom-Gelder für den Kauf von Aktien für die Ehefrau von Mobilcom-Chef Schmid genutzt worden seien. Die Entscheidung von Mobilcom-Chef Gerhard Schmid, eine Option auf den Verkauf seiner Mobilcom-Anteile an die France Télécom auszuüben, sei ungültig, sagte der Chef von France Télécom, Michel Bon. France Télécom ist über seine Mobilfunktochter Orange mit 28,5 Prozent zweitgrößter Aktionär von Mobilcom. (Reuters, DER STANDARD, Printausgabe 22.3.2002)