Ökologie
Hochwassersituation in Österreich für WWF "hausgemacht"
Österreich hat um 84.000 Hektar zuwenig Überflutungsraum - Flüsse sind zu sehr verbaut
Wien - Das Hochwasser in Österreich ist nach Ansicht des
World Wide Fund for Nature (WWF) hausgemacht. Das Problem liege am
hohen Verbauungsgrad der Flüsse, hieß es am Freitag, in einer
Aussendung. "Durch die Begradigung wurden die österreichischen Flüsse
praktisch zu Autobahnen", erklärte Markus Schneidergruber,
Wasserexperte des WWF. "Es braucht viel weniger Regen als früher, damit es zu Hochwasser
und Überschwemmungen kommt. Durch die Verbauung natürlicher
Überschwemmungsflächen steigen unsere Flüsse früher und schneller",
diagnostizierte der WWF-Experte. Die Naturschützer forderten daher
dringend Renaturierungsmaßnahmen. "Gerade in der freien Landschaft
sind frei fließende Flüsse der beste Schutz vor überraschendem
Hochwasser", so Schneidergruber.
84.000 Hektar zuwenig Überflutungsraum
Laut WWF wurden in den vergangenen 50 Jahren 30.000 Kilometer
Flüsse verbaut, 400.000 Hektar Überflutungsraum verloren. Eine Studie
der Naturschutz-Organisation sei bereits 1999 zu dem Ergebnis
gekommen, dass das 100.000 Kilometer lange österreichische
Fließgewässernetz mindestens 84.000 Hektar zusätzlichen
Überflutungsraum braucht.(APA)