Chicago - Die Verengung von Blutgefäßen im Auge könnte ein erstes Warnzeichen für Herzkrankheiten bei Frauen sein. Dies ergaben Untersuchungen von insgesamt 9.648 Männern und Frauen im Alter zwischen 51 und 72 über sechs Jahre hinweg, die der Amerikanische Medizinerverband jetzt veröffentlichte. Sollte der Zusammenhang bestätigt werden, könnten Augenuntersuchungen als zusätzliches Diagnoseinstrument zur Prävention von Herzproblemen eingesetzt werden. Frauen mit den engsten Adern in der Netzhaut hatten den Ergebnissen zufolge ein fast doppelt so großes Risiko von Herzkrankheiten wie jene mit den weitesten Blutgefäßen. Dies galt sowohl für Frauen mit und ohne Diabetes oder Bluthochdruck. Bei Männern wurde ein solcher Zusammenhang nicht festgestellt. Speziellere Messmethoden verwendet Frühere Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen verengten Netzhautarterien und hohem Blutdruck ausgemacht. Anders als in den früheren Untersuchungen seien diesmal speziellere Messmethoden angewandt worden, mit denen die Mediziner auch nur geringfügige Verengungen erkennen konnten, erklärte Autor A. Richey Sharrett vom Nationalen Herz-, Lungen- und Blut-Institut. Es sei aber noch zu früh, um solche eingehenden Augenuntersuchungen zur Prävention von Herzkrankheiten einzusetzen. Allerdings fordern einige Mediziner, Frauen dann gründlich auf mögliche Herzprobleme zu untersuchen, wenn bei einer Standard-Augenuntersuchung eine Verengung der Blutgefäße in der Netzhaut gefunden wurde. (APA/AP)