Nahost
USA für Arafats Teilnahme an Gipfelkonferenz der Arabischen Liga
Baldige Entscheidung über weitere Nahost-Reise Cheneys
Washington - Die USA sind daran interessiert, dass
Israel den palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat zum Gipfel der
Arabischen Liga am kommenden Mittwoch nach Beirut lässt. Das erklärte
am Sonntagvormittag der amerikanische Vizepräsident
Richard Cheney. Washington gehe davon aus, dass der Gipfel etwas
produktiver sein werde, wenn der Palästinenserführer hinfahre. Ein
Thema des Gipfels der Arabischen Liga sei der saudische
Friedensvorschlag. Sollte Arafat nicht nach Beirut reisen, dann werde
sich das Thema verschieben, und alles werde sich um Arafat drehen,
erklärte der Vizepräsident. "Deshalb denken wir, dass er gehen
sollte." Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte kurz zuvor
erklärt, Arafat werde "Ramallah nicht verlassen, solange er nicht
gegen den Terror vorgeht". Bisher hat Sharon auch keine
Rückkehrgarantie aus Beirut in das Westjordanland abgegeben. Aus dem
Weißen Haus war verlautet, die Regierung habe bis Sonntagabend
(Ortszeit) Zeit, darüber zu entscheiden, ob Cheney noch vor dem
Beiruter Gipfel in den Nahen Osten zurückkehrt und Arafat trifft.
Cheney hält es für nahezu ausgeschlossen, dass er Arafat vor dem
Gipfel der Arabischen Liga in Beirut trifft. Es sei zur Zeit kein
Treffen geplant. Der Vizepräsident kritisierte in diesem
Zusammenhang, dass Arafat die Bedingungen für eine Begegnung bisher
nicht erfüllt habe. Dafür müsse der Palästinenser-Führer zunächst
Schritte zur Umsetzung des Tenet-Plans für eine Waffenruhe einleiten.
Er habe am Morgen mit dem amerikanischen Nahost-Sondergesandten
Anthony Zinni telefoniert, und demnach sei diese Bedingung bisher
nicht erfüllt worden, sagte Cheney. (APA/dpa)