Wien/Genf - Der 7. April 2002 steht im Zeichen von Laufen, Radeln, Schwimmen & Co. bzw. Bewegung und Fitness ganz allgemein: "Gesund leben - in Bewegung bleiben" lautet das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstages, zu dem die WHO aufruft. Der Hintergrund: Bereits 60 bis 85 Prozent der Erwachsenen weltweit machen zu wenig Bewegung. Die Folge sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und viele andere "Zivilisationsleiden". "Zwei Millionen Todesfälle können jedes Jahr auf die körperliche Inaktivität zurück geführt werden", schreibt die Weltgesundheitsorganisation. "Ein sitzender Lebensstil ist die Hauptursache für Tod, Krankheit und Invalidität. (...) Vorläufige Ergebnisse einer WHO-Studie zeigen, dass diese körperliche Inaktivität weltweit zu den zehn führenden Ursachen für Tod und Invalidität gehört. Sie verdoppelt das Risiko für Herz-Kreislauferkankungen, Typ-2-Diabetes ("Altersdiabetes") und Fettsucht und erhöht auch die Gefahr durch Dickdarm und Brustkrebs, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Osteoporose, Depressionen und Angststörungen", teilte die WHO mit. Problem längst weltweit Waren ehemals die klassischen "Couch Potatoes" in Beruf und Freizeit vor allem in den westlichen Industriestaaten mit ihren mehr und mehr in Richtung Dienstleistungswirtschaft tendierenden Gesellschaften "konzentriert", ist das Problem mittlerweile längst eine weltweite "Seuche" geworden. Die Weltgesundheitsorganisation: "Der Anteil der Menschen ohne entsprechende körperliche Aktivitäten ist sowohl in den entwickelten als auch in den sich entwickelnden Ländern hoch. In den Industriestaaten sind mehr als die Hälfte der Erwachsenen körperlich zu wenig aktiv. Doch in den schnell wachsenden Großstädten der Entwicklungsländer ist das ein sogar noch größeres Problem." Auch Stadt und Land unterscheiden sich da kaum mehr: "Sogar in ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer setzen sich physisch nicht mehr fordernde Freizeitgebräuche wie Fernsehen durch. (...) In der ganzen Welt - mit Ausnahme der Subsahara (südliches Afrika, Anm.) sind chronische Erkrankungen die häufigsten Todesursachen. Ungesunde Ernährung, Kalorienexzesse, mangelnde Bewegung, Fettsucht und die damit verbundenen Leiden sind das größte Gesundheitsproblem in den meisten Ländern der Erde." Auch bei Kindern zunehmend sitzender Lebensstil Waren die Kinder früher noch "privilegiert", was die Möglichkeiten zum gesunden Sport betraf, so stimmt auch das nicht mehr. Die WHO: "Die neuesten Studien zeigen, dass die Kinder rund um die Welt zunehmend einen sitzenden Lebensstil annehmen - speziell in armen städtischen Regionen. Der Turnunterricht wird zurück gestrichen, Computerspiele und Fernsehen übernehmen die Zeit, die sonst der Bewegung gewidmet wurde. Man schätzt, dass in vielen Staaten - egal ob Entwicklungs- oder entwickelte Länder - mehr als zwei Drittel der jungen Menschen bereits zu wenig Bewegung haben." - Das schädigt sie für ihr ganzes weiteres Leben. Die Rezepte dagegen wären einfach: Jeden Tag zumindest 30 Minuten körperlicher Aktivität würden schon eine Trendwende bedeuten. Es muss nicht Leistungssport sein. Moderater Sport reicht durchaus aus. Die WHO: "Das können auch drei Mal je zehn Minuten ein flotter Marsch oder ein Mal 20 und dann zehn Minuten sein." (APA)