IT-Business
Pixelpark erwartet 2002 Umsatzrückgang und positives Ebitda
Künftig Konzentration auf Kerngeschäft Internet-Dienstleistungen
Der Internetdienstleister Pixelpark
erwartet für das Jahr 2002 einen deutlichen Umsatzrückgang, peilt
aber ein positives Ebitda an. Pixelpark-Chef Paulus Neef sagte am Mittwoch bei der
Bilanzpressekonferenz in Berlin, das Unternehmen rechne mit einer
Entspannung der Marktentwicklung nicht vor dem zweiten Halbjahr und
erwarte einen deutlich niedrigen Jahresumsatz als 2001, wo 81,3 Mill.
Euro erzielt worden waren.
2002 soll positives Ergebnis erzielt
Mit Blick auf die eingeleitete Restrukturierung sei es das Ziel,
für 2002 insgesamt ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) nach einem Minus von 20,2 Mill. Euro 2001 zu
erreichen. Neef räumte ein, dass es zu weiteren
Firmenwertabschreibungen kommen könnte, sollte sich der Markt nicht
positiv entwickeln.
Entlassungen drohen
Das im Auswahlindex des Neuen Marktes Nemax-50 notierte
Unternehmen hatte bereits im Frühjahr 2001 erste
Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und diese im Dezember
ausgeweitet. Die Zahl der weltweit ehemals knapp 1.200
Pixelpark-Beschäftigten werde zum Ende des ersten Quartals auf gut
600 schrumpfen, sagte Neef. Er bekräftigte, dass sich das Unternehmen
künftig auf sein Kerngeschäft Internet-Dienstleistung konzentrieren
wolle und nicht mehr mit IT-Dienstleistern, Beratungsunternehmen oder
klassischen Werbeagenturen konkurrieren wolle.
2001 - das schwierigste Jahr
2001 war nach den Worten Neefs das bisher schwierigste Jahr für
Pixelpark seit der Unternehmensgründung 1991. Mit dem Gesamtergebnis
des Restrukturierungsprogramms sei das Unternehmen nicht zufrieden,
da das Ziel, Ende 2001 schwarze Zahlen zu schreiben, nicht erreicht
worden sei. Neef bezeichnete die Kostenreduktion von 48 Prozent
zwischen dem ersten und vierten Quartal 2001 aber als Erfolg. Der
Konzernfehlbetrag habe im vergangenen Jahr minus 86,03 Mill. Euro
betragen. Im Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2000
hatte er sich auf minus 15,55 Mill. Euro belaufen. Zum erwarteten
Konzernfehlbetrag oder -überschuss für 2002 wollte sich Neef nicht
konkret äußern. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe sich
2001 auf 82,54 Mill. Euro belaufen nach Minus 13,9 Mill. Euro im
Rumpfgeschäftsjahr 2000.
Im Zuge der Restrukturierung hatte sich Pixelpark aus
Großbritannien, Spanien und Osteuropa zurückgezogen und musste 2001
Firmenwerte außerplanmäßig in Höhe von 35,7 Mill. Euro abschreiben.
Sollte sich die Marktentwicklung ab der zweiten Jahreshälfte 2002
nicht wie erwartet verbessern, sei mit weiteren
Firmenwertabschreibungen in Frankreich, Österreich und beim
Logistik-Berater ZLU, einer Pixelpark-Tochter, zu rechnen, sagte
Neef. Derzeit gehe er nicht davon aus, dass es dazu komme.
Weitere Finanzhilfe von Bertelsmann erwartet
Der Konzernchef rechnet nicht damit, dass Pixelpark von seinem
Mehrheitsaktionär Bertelsmann weitere Finanzhilfen braucht. Die
liquiden Mittel von 27,7 Mill. Euro (Ende Dezember 2001) würden
ausreichen, um die derzeitigen Planungen zu erreichen, sagte Neef.
Bertelsmann hält 60,3 Prozent an Pixelpark und hat dem Unternehmen
ein Darlehen von insgesamt 40 Mill. Euro mit einem Rangrücktritt
gewährt. Anfang März sprach Bertelsmann auf 20 Mill. Euro einen
bedingten Forderungsverzicht mit einem so genannten Besserungsschein
aus. Demnach muss Pixelpark nach Angaben seines kaufmännischen
Leiters Peter Vedder den Betrag erst dann wieder zurückzahlen, wenn
es die Eigenkapitallage zuläßt.(APA/Reuters)