Graz - Der "Mülltonnnen-Mord" von Graz ist geklärt: Nach Mitteilung der Grazer Polizei hat der Lebensgefährte des Opfers in der Nacht auf Ostersonntag ein Geständnis abgelegt. Im Zuge der Einvernahmen kamen grausige Details zu Tage: Der 49-Jährige hatte die Frau bereits im vergangenen Herbst erwürgt. Dann begann eine wahre Odyssee mit der Leiche. Die Tote wurde zuerst am Balkon, dann im Keller und erst zuletzt in der Mülltonne versteckt. Rosalinda V. (50) galt seit Oktober vergangenen Jahres als vermisst. Bei den Nachforschungen stieß die Polizei bald auf ihren Lebensgefährten, den 49 Jahre alten Gelegenheitsarbeiter Hans Peter B., einen deutschen Staatsbürger. Er wurde auch einvernommen, allerdings gab es keine Beweise, dass er mit dem Verschwinden der Frau konkret etwas zu tun haben könnte. Anfang dieser Woche machte dann ein Spaziergänger am Rosenhain eine fürchterliche Entdeckung: Als er neugierig eine Mülltonne in dem Waldgebiet aufmachte, ragte aus einem Müllsack ein menschlicher Fuß heraus. Bald stellte sich heraus, dass es sich um die vermisste 50-Jährige handelte. Nach kriminalistischer Kleinarbeit reichten die Beweise so weit aus, dass am Freitag ein Haftbefehl gegen den Deutschen erlassen wurde, der mittlerweile verschwunden war. Der Mann wurde schließlich am Samstag im Süden von Graz verhaftet. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Nach stundenlangen Einvernahmen legte Hans Peter B. ein Geständnis ab: Er gab an, seine Lebensgefährtin im Zuge einer tätlichen Auseinandersetzung mit bloßen Händen erwürgt zu haben. Die Leiche verpackte er in mehrere Müllsäcke und deponierte die grausige Fracht zuerst am Balkon und schließlich im Keller seines Wohnhauses. Nachdem er am dann Anfang März ausziehen musste, entschloss er sich, die Leiche zum Rosenhain zu bringen. Dabei war ihm noch ein Bekannter behilflich, der nach derzeitigem Erhebungsstand nichts von dem Verbrechen gewusst haben dürfte. Der Mörder soll nach Abschluss der Ermittlungen in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert werden. (APA)