Wien - Auf den Führungsebenen der beiden Wiener Traditionsklubs SK Rapid Wien und Austria Wien ist man sich einig: Bereits in der Saison 2002/2003 soll es in der Bundeshauptstadt nur noch eine erstklassige Elf geben. Noch ist es nicht offiziell, aber einer Fusion zwischen den beiden Vereinen steht angeblich nichts mehr im Wege. Der neue Klub wird aller Voraussicht nach Vienna United heissen und seine Spiele im Ernst Happel-Stadion austragen.Die Verhandlungen zwischen Austria-Präsident Frank Stronach und Rapid-Präsident Rudolf Edlinger halten seit längerem an, Insidern zufolge wird jedoch nur noch an Kleinigkeiten gefeilt. Die Eckpfeiler des grün-violetten Fusionsklubs stehen bereits: Das Budget soll etwa 50 Millionen Euro betragen, als Hauptsponsoren treten Bank Austria und Telekom Austria auf, Stronach und Edlinger teilen sich das Präsidentenamt. Auf Anfrage des Standard.at bei Frank Stronach war keine eindeutige Bestätigung zu erfahren, jedoch ließ der Austro-Kanadier wissen, „dass die Stadt Wien zu klein wäre für zwei Großklubs. Man benötigt einen Klub hinter dem die ganze Stadt steht und der die gesamte Finanzkraft der Sponsoren auf sich zieht. Nur dann wäre es möglich einen Klub mit internationalem Format zu bilden.“ Auf die mögliche Ablehnung eines solchen Klubs seitens der Fans angesprochen, erwiderte Stronach: „Die Fans verzeihen alles sobald der Erfolg sichtbar wird. Außerdem könne man aus dem Horr-Stadion ohnehin nicht viele Anhänger vertreiben.“ Rapid-Präsident Edlinger war in der Causa schweigsamer und für kein Statement verfügbar. Verhandlungen mit Effenberg So soll es auch kein Zufall sein, dass Frank Stronach in der Vorwoche mit Stefan Effenberg beim Abendessen im Münchner Restaurant „Vier Jahreszeiten“ gesichtet wurde. Tatsächlich scheint es, als wollte die Vienna United-Führung einen absoluten Topstar, ein Zugpferd in die Donaumetropole locken. Auf einen möglich Transfer nach Wien angesprochen, meinte der Mittelfeldstar von Bayern München, der auch mit dem englischen Klub Fulham in Verbindung gebracht wurde: „Zum Ausklang meiner Karriere würde es mir bestimmt Spaß machen, ein wenig Schwung in diese Hanswurst-Liga zu bringen.“ Weitere Namen die bereits in Verbindung mit dem neuen Großklub genannt wurden: Jay Jay Okocha von Paris St. Germain, Carsten Jancker von Bayern München, Schopp-Klubkollege Roberto Baggio von Brescia sowie Martin Stranzl und Markus Weissenberger von 1860 München. Eine gemeinsame Pressekonferenz von Edlinger und Stronach ist für nächsten Dienstag geplant. (fiba)