Mensch
Moskitos den Stich abgeschaut
Neue Spritze soll Blutabnahmen in Zukunft völlig schmerzlos machen
London - Einen Moskitostich merkt man erst, wenn es zu
spät ist - dieses Prinzip haben sich japanische Forscher bei der
Entwicklung einer neuen Spritze zu Nutzen gemacht. Mit einer winzig
kleinen und gezackten Nadel soll das Blutabnehmen demnach künftig
völlig schmerzlos sein, berichtet das britische Wissenschaftsjournal
"New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe (No. 2337, S. 21). Seiji Aoyagi und Kollegen von der Kansai Universität in Osaka
bauten dazu eine Nadel, die nur einen Millimeter lang und 0,1
Millimeter breit ist, indem sie winzige Scheiben Silizium-Dioxid in
eine gezackte Form ätzten - ähnlich einem Moskito-Rüssel. Anders als
bei der glatten Oberfläche einer herkömmlichen Spritzennadel, kommen
bei der Neuentwicklung nur die winzigen Zacken in Hautkontakt. "Das
reduziert die Nervenstimulation erheblich", sagt Aoyagi.
Bisher gelang es den Wissenschaftern jedoch erst, winzige Mengen
einer Testflüssigkeit durch eine hautähnliche Membran abzusaugen.
Eine schmerzfreie Blutabnahme müsste somit derzeit noch mit großer
Geduld bezahlt werden. Auch ist die Nadel bisher zu fragil. "Wenn ein
Stück in der Haut abbricht, könnte sich ein Blutgerinnsel bilden",
sagt Aoyagi. Bevor er die Moskito-Nadeln an Menschen ausprobiert,
will er sie deshalb zunächst bruchsicherer machen.
(APA/dpa)