Islamabad - Wegen ausbleibender Geldmittel droht die internationale Hilfe für Afghanistan ins Stocken zu geraten. Sollten weitere Finanzhilfen ausbleiben, könne das UNO-Ernährungsprogramm (WFP) sein Hilfsprojekt nicht vollenden, erklärte der für Afghanistan zuständige WFP-Direktor Burkard Oberle am Donnerstag in Islamabad. Die bisher erhaltenen Hilfen reichten lediglich aus, um Afghanistan in den kommenden Monaten zu unterstützen. Von den insgesamt 285 Mill. Dollar (324 Mill. Euro) für das auf neun Monate angelegte WFP-Hilfsprogramm für Afghanistan seien erst rund 64 Mill. Dollar vor allem aus den USA eingegangen. Der gute Wille müsse auch "in Geld und Nahrung" umgewandelt werden, betonte Oberle. Etwa die Hälfte der Mittel werde sofort benötigt, um die von Bürgerkrieg und Dürre ausgehungerte Bevölkerung mit dem Nötigsten versorgen zu können. Das Welternährungsprogramm will im Rahmen seines auf neun Monate angelegten Hilfsprogramms rund 544.000 Tonnen Nahrungsmittel sowie medizinische, landwirtschaftliche und Erziehungshilfe nach Afghanistan bringen. Auf einer UNO-Konferenz in Tokio hatte die internationale Gemeinschaft im Jänner 4,5 Mrd. Dollar zum Wiederaufbau Afghanistans zugesagt. Nach UNO-Angaben stehen jedoch bisher erst rund 100 Mill. Dollar auch tatsächlich zur Verfügung. Das verheerende Erdbeben im März ließ die Zahl der hilfsbedürftigen Afghanen weiter ansteigen. (APA)