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Washington - Zwei Jahre haben die Forscher des World Resources Institute (WRI) den Waldbestand des halben Globus vermessen und bewertet. Ihr neuer, am Mittwoch präsentierter Bericht zeichnet ein verheerendes Bild: In den nächsten zehn bis 20 Jahren schon gehen 40 Prozent der naturbelassenen Wälder verloren, wenn nichts passiert. "Denn als wir die weiten, für unberührt gehaltenen Flächen näher analysierten", sagt WRI-Präsident Jonathan Lash, "kamen wir zu dem Schluss, dass die ein Mythos sind." Darunter die russische Taiga, die bei genauerer Betrachtung - auch via Satellit - weite abgeholzte Flächen offenbarte. Illegale Schlägerungen Schuld an der erfassten Zerstörung in Chile, Venezuela, Indonesien, Zentralafrika, Nordamerika und Russland sind zumeist nicht etwa fehlende Gesetze. Im Gegenteil, entsprechende Anstrengungen gibt es. Allein: Vielerorts werden die Regeln nicht umgesetzt. In Indonesien etwa werde bis zu 70 Prozent des Holzes illegal geschlägert. Als nicht einmal formal waldfreundlich erweist sich Zentralafrika, wo Bewilligungen zum Fällen der Hälfte des zweitgrößten tropischen Regenwaldes erteilt seien. Schlechter Umgang und Korruption Vielerorts seien die verbliebenen Naturwälder von drei Faktoren bedroht: von "schlechtem Wirtschaften, schlechtem Waldmanagement und Korruption". Die Folge beschreibt WRI-Waldforscher Dirk Bryant so: "Wir bewegen uns mit Riesengeschwindigkeit auf eine Welt zu, in der wild belassene Wälder auf einzelne Inseln und Parks begrenzt sein werden." (rosch/DER STANDARD, Printausgabe 04.04.2002)