Technik
Schlaues Glas ruft selbst die Bedienung
Japanische Entwicklung in den Startlöchern
London - Nie mehr verzweifelt den Blick des viel
beschäftigten Kellners erhaschen müssen - und dennoch nach
Herzenslust bechern können: Das soll nun ein schlaues Glas
ermöglichen, das Forscher in Japan entwickelt haben. Wie das
britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner jüngsten
Ausgabe berichtet, entwickelten die Forschungslabors des japanischen
Mitsubishi-Konzerns im US-Bundesstaat Massachusetts Trinkgefäße, die
selbstständig die Bedienung rufen, wenn ein Glas leer ist. Im Sockel von "iGlassware" sind dem Bericht zufolge ein Mikrochip
und ein kleiner Funksender untergebracht, die Seiten der Gläser
enthalten eine durchsichtige, Strom leitende Folie. Mit sinkendem
Getränkespiegel lädt sich die Spannung auf, bis sie schließlich
kräftig genug ist, um mittels Spulen in den Restaurant-Tischen über
eine Handy-ähnliche Funkfrequenz ein Signal an den Restaurant-Tresen
zu schicken. Jedes Glas hat seine eigene Funkkennung, damit die
Bedienung nicht an den falschen Tisch eilt. Die Frequenzen sollen auch den Betrieb von Herzschrittmachern nicht stören.
Restaurant-Betreiber können mit dem neuen High-Tech-Glas
elektronisch registrieren, was ein Kunde bestellt hat - und in
welcher Geschwindigkeit er das Glas leerte. Nach Ansicht des
Gastronomie-Experten Ronald Cole von der Universität des
US-Bundesstaates Delaware dürfte iGlassware ein durchschlagender
Erfolg werden. Studien hätten eine hohe Korrelation zwischen prompten Getränkeservice und Kundenzufriedenheit gezeigt. "Ist der Zeitraum zwischen Bestellung und Wiederbefüllung der Gläser groß, sinkt die Zufriedenheit über das gesamte Essen", so Cole. (APA/pte)