Genf/Ankara/Kuwait - Die
UNO-Menschenrechtskommission wird nach Angaben westlicher Diplomaten
aller Voraussicht nach schon bald Beobachter in die besetzten
Palästinensergebiete entsenden. Sie sollen nach Angaben von Mittwoch
die Einhaltung der Menschenrechte prüfen. Eine Entscheidung über die
Entsendung sei am Donnerstag zu erwarten, verlautetein Genf. Am
Freitag befasst sich die Kommission in einer Sondersitzung mit der
Lage im Westjordanland und im Gazastreifen. UNO-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson hatte sich am Dienstag
für den Antrag der arabischen Mitglieder ausgesprochen, die Lage der
Menschenrechte in den Palästinensergebieten rasch untersuchen zu
lassen. Dort sei eine "furchterregende Zunahme des Verlustes von
Menschenleben" zu beobachten. Angesichts der Lage sei es schwer, die
Entsendung von Beobachtern abzulehnen, hieß es in westlichen
Diplomatenkreisen.
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international schloss sich
der Forderung nach einer Entsendung internationalen Beobachter zum
Schutz der palästinensischen und israelischen Zivilbevölkerung an.
amnesty rief die internationale Gemeinschaft auf, entsprechenden
Druck auf Israel auszuüben. Zugleich verurteilte die Organisation die
Selbstmordattentate palästinensischer Gruppen gegen die israelische
Zivilbevölkerung.
Die Türkei sprach sich für einen neuen Dialog zwischen Israel und
Palästinensern aus und bot sich als Gastgeber für ein Nahost-Treffen
an. Eine Lösung des Palästina-Problems mit militärischer Gewalt sei
unmöglich, sagte der türkische Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer.
Das kuwaitische Rote Kreuz schickte eine Lieferung von 174 Tonnen
Lebensmittelhilfe aus Reis, Speiseöl, Stärke, Zucker, Tee und Kaffee
an die palästinensische Bevölkerung. (APA/Reuters/AP/dpa)