Wien - Ein Mann, zwei "Revolutionen": 1994, beim Start der Ökomarke Ja!Natürlich, habe Werner Lampert "den Biogedanken aus der esoterischen Ecke des Bioladens in den Supermarkt geholt", huldigt ORF-Mann Josef Broukal vor mehreren dutzend Journalisten seinem Podiumsnachbarn.Nun hole der "Erneuerer" zum zweiten Schlag aus: Mit Alpha Pan, "intelligenten" Essprodukten, die das Nachdenken - über gesundes Essen nämlich - erleichtern. Weil sie "aus gekeimtem Getreide, gebildet mit Hilfe von Sonnenlicht und dynamisiertem Wasser" angefertigt werden, wie auf den zur Vorstellung der neuen Billa- und Merkur-Bioschiene mitgebrachten Verpackungsdummies zu lesen steht. Es sind Verpackungen für Müslis, Müsliriegel, Müslidrinks und probiotische Joghurts. Eine ganze durchgestylte Snackpalette, die bald auch durch Brot, Gebäck und Pizzen ergänzt werden soll. Wenn das - auch laut Lampert - "revolutionäre Konzept" aufgeht, das am 8. April kampagnenhaft über Österreichs fehlernährte Bevölkerung hereinbrechen wird. Mit 239 TV, 174 Hörfunkspots, ganzseitigen Anzeigen in Printmedien und einem extra Internetauftritt (www.alphapan.com). Die Kosten trägt die für die Vermarktung der neuen Linien extra gegründete Firma Vis Vitalis, eine 100-prozentige Tochter des Salzburger Raiffeisenkonzerns. Zehn Jahre lang hätten Salzburger Wissenschafter um 5,08 Millionen Euro an Mittel und Wegen gearbeitet, um Biogetreide vitamin- und nährstoffsreicher zu machen als es von Natur aus ist. Wenn die Marktprognosen stimmen und Alpha Pan-Produkte im ersten Jahr 14 bis 21 Millionen Euro einbringen "werden wir in ganz Europa als Pioniere dastehen", betont Lampert. (bri/DER STANDARD, Printausgabe 04.04.2002)