Luxemburg - Die EU-Außenminister sind in Luxemburg zu einer Sondersitzung über die Lage im Nahen Osten zusammengetroffen. Sowohl der amtierende Ratsvorsitzende, Spaniens Ministerpräsident Jose Maria Aznar als auch der EU-Repräsentant für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, erklärten sich vor Beginn der Beratungen am Mittwoch zu Vermittlungsmissionen in die Krisenregion bereit. Solana forderte erneut die sofortige Erfüllung der UNO-Resolution, die Israel zum Rückzug aus den besetzten Palästinenserstädten auffordert. Belgiens Außenminister Louis Michel sagte, der militärische Weg habe zu nichts geführt, deshalb müssten die Konfliktparteien auf den politischen Weg und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der britische Europaminister Peter Hain verlangte eine klare Botschaft der EU an Israel und die Palästinenser. Solana betonte aber, es gehe nicht darum, Druck auszuüben. Solana hatte im Vorfeld der Beratung ein langes Telefongespräch mit Israels Ministerpräsident Ariel Sharon. Dem Vernehmen nach sagte er zu, die Frage des Besuchs einer EU-Delegation dem Kabinett vorzulegen. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi erklärte am Mittwoch die bisherigen amerikanischen Vermittlungsversuche in Nahost für gescheitert und forderte eine neue Initative. Daran sollte neben den USA auch die EU, die UNO, Russland sowie gemäßigte arabische Staaten, Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde beteiligt sein. (APA/dpa/Reuters)