In den 60er-Jahren begann der aus Mamou in Louisiana stammende Keith Sonnier nach neuen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen und fand - Neon. Er befreite das Edelgas zwar nicht aus der Röhre, wohl aber aus dem Korsett des Werbemittels und gilt mittlerweile neben Größen wie Bruce Naumann oder Richard Serra als einer der Wegbereiter der "neuen Skulptur".Wichtig ist dem 60-Jährigen vor allem der raumbezogene Kontext seiner leuchtenden Projekte. Und diesen hat er auch für den Neubau der Pfarrkirche St. Franziskus in Steyr-Resthof in Form gebracht. In dem Bau der Architekten Riepl und Riepl, der mit dem Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der österreichischen Architekten ausgezeichnet wurde, leuchten mehrere Lichtschleifen aus farbigem Neon. Im gläsernen Turm des Gebäudes schaffen die Lichtbilder ein Abbild vom Fisch, einem alten christlichen Symbol. Auch den Taufraum der Kirche hat Sonnier mit einer Lichtinstallation versehen. Der Künstler, der seit 1990 eine ganze Menge Auftragsarbeiten für den öffentlichen Raum realisierte - die Installation für das Kunsthaus Bregenz bleibt in leuchtender Erinnerung - eröffnet am 11. April eine Ausstellung über seine Arbeit im Lichtforum Wien der Firma Zumtobel und bringt tags darauf Interessierte mittels einer Exkursion seiner Form von Erleuchtung im Kirchenneubau von Steyr-Resthof näher. maik derStandard/rondo/5/4/02