International
Iran will Zusammenarbeit mit Russland verstärken
Außenminister Kharrazi in Moskau
Moskau - Mit hohen Erwartungen an die Zusammenarbeit mit
Russland ist der iranische Außenminister Kamal Kharrazi am Donnerstag
in Moskau eingetroffen. Der zweitägige offizielle Besuch diene der
"Unterstützung von Frieden und Sicherheit in der Region", sagte
Kharrazi vor seiner Abreise im Rundfunk. Auch die Lage im Nahen Osten
und in Afghanistan sollten im Zentrum der Gespräche stehen. Am
Freitag wollte Kharrazi mit seinem russischen Kollegen Igor Iwanow
zusammentreffen, für Donnerstag waren zunächst Gespräche mit
Parlamentsvertretern geplant. Weil ein mögliches Treffen mit Präsident Wladimir Putin bis
zuletzt offen geblieben war, hatte Kharrazi den ursprünglich für
Februar geplanten Besuch verschoben. Moskau wird von den USA
kritisiert, weil es mit dem Iran auch in der Atompolitik
zusammenarbeitet. Russland will den Bau eines Atomkraftwerks im Iran
vollenden. Der Reaktor in Bushehr werde wie vorgesehen bis zum Jahr
2005 fertig gestellt, gab die russische Regierung bekannt. Die USA
befürchten, dass das Projekt dem Iran den Bau einer Atombombe
ermöglichen könnte. Washington drängt Moskau daher seit langem, von
dem Vertrag aus dem Jahr 1995 Abstand zu nehmen. Das Geschäft hat ein
Volumen von 800 Millionen Dollar. Nach russischer Darstellung kann
der Reaktor nur für zivile Zwecke genutzt werden und bleibt der
Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde unterstellt. (APA)