Bonn/München - Die deutsche Orientalistin Annemarie Schimmel feierte am 7. April ihren 80. Geburtstag. Nach
Angaben des Münchner Verlags C.H. Beck gilt die in Bonn lebende
Professorin als profundeste westliche Kennerin der islamischen
Mystik. Ende August erscheine Schimmels Autobiografie "Morgenland und
Abendland. Mein westöstliches Leben", kündigte der Verlag an. Schimmel kann auf eine beeindruckende wissenschaftliche Karriere
zurückblicken: Die gebürtige Erfurterin hat rund 100 Bücher
veröffentlicht. Sie lehrte unter anderem an den Universitäten in
Marburg, Ankara und Bonn, von 1967 an war sie Dozentin an der
Harvard-Universität in den USA. Ihr Werk und ihre Verdienste um die
islamische Kultur wurden mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen
gewürdigt.
Unter anderem erhielt sie 1981 das Bundesverdienstkreuz erster
Klasse und 1995 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die
Verleihung des renommiertesten deutschen Kulturpreises war
umstritten, weil Schimmel dem Schriftsteller Salman Rushdie
vorgeworfen hatte, die Moslems "auf sehr üble Art" verletzt zu haben.
(APA/dpa)