Literatur
Juli Zeh erhielt Rauriser Literaturpreis 2002
Förderungspreis dreigeteilt
Salzburg - Den Rauriser Literaturpreis 2002, der mit 7.267
Euro dotiert ist, wurde am Mittwochabend von Salzburgs
Kultur-Landesrat Othmar Raus an die Autorin Juli Zeh für ihren im
Roman "Adler und Engel" übergeben. "Dieser fulminant erzählte Roman, der im Aufbau überzeugt und mit
seinem Tempo den Leser fesselt, zeigt in einer kaltblütigen Mischung
aus poetischer Sprachkraft und medienbewusster Welthaltigkeit das
Milieu der Kriegskriminalität in Ex-Jugoslawien. Orte der Handlung
sind Leipzig und Wien der späten 90er-Jahre. Es wird die Kinowelt
zitiert und überraschende und entromantisierte Naturbilder werden
gefunden und verarbeitet. Sowohl im nationalen als auch im
internationalen Vergleich gesehen, gelingt es Juli Zeh auf originelle
Art und Weise, avantgardistische und populäre ästhetische Ebenen
miteinander zu verbinden." Mit diesen Worten begründete die Jury
(Verena Auffermann, Univ.-Prof. Eduard Beutner und Univ.-Prof. Paul
Lützler) ihre Entscheidung.
Förderungspreis dreigeteilt
Der mit
3.634 Euro dotierte Rauriser Förderungspreis 2002 wurde auf
Empfehlung der Jury dreigeteilt und zu gleichen Teilen an Roland
Grünbart, Dirk Ofner und Kurt Rebol vergeben.
"Nahverkehr" von Roland Grünbart schildert die Karrieren und
Abstiege in der österreichischen Ministerialbürokratie, "Einfach
leben" von Dirk Ofner spiegelt auf satirische Art die Tristesse einer
Schriftstellerexistenz wider, und "Zündblase" von Kurt Rebol ist eine
sprachgewaltige Cybersatire, bei der nach Ansicht der Jury nicht
zuletzt Arno Schmidt Pate gestanden haben dürfte. (APA)