Nach Ansicht von AOL Vice-President John Borthwick, zuständig für die Entwicklung von neuen Geschäftsfelder bei AOL , ist die vom US-Justizministerium angestrebte Regelung im Microsoft-Prozess ungenügend. In seiner Aussage zum Wettbewerbsprozess gegen den Softwarekonzern sieht er vor allem den Bereich der Webservices durch die vorgeschlagene Lösung nicht berührt, berichten US-Medien. So werde der User wiederholt aufgefordert Microsofts Passport, eine der Grundlagen der .NET-Strategie des Softwarekonzerns, zu verwenden. Webservices, bei denen Funktionen vom einzelnen PC ins Internet verlagert werden, gelten als eines der wichtigsten IT-Geshcäftsfelder der Zukunft. PCs für bestimmte Zielgruppen Borthwick unterstützt die Forderung der neun US-Bundesstaaten, die sich dem Vergleich nicht angeschlossen hatten, nach einer modularen Version des Betriebssystems. Damit ließen sich auch eine Reihe von speziellen PCs für bestimmte Zielgruppen verwirklichen. Borthwick nannte etwa einen Computer für Kinder von Lego mit Kodak-Bildbearbeitungssoftware und Yahoo-Messenger, der wegen der beherrschenden Stellung von Microsoft bei den Betriebssystemen nicht verwirklicht wurde. Inkompatibel Microsofts Anwälte halten dagegen, dass mit einer modularen Version von Windows viele Programme von Drittanbietern mit dem Betriebssystem inkompatibel werden. Vor allem die Endkunden würden in diesem Fall unter der zunehmenden Komplexität und möglichen höheren Kosten leiden. Sanktionen sollten daher nicht über das vom US-Justizministerium vorgeschlagene Maß hinaus gehen. (pte)