Diese Entwicklung führt der Fondsexperte hauptsächlich auf den Einbruch im Direktvertrieb zurück, wo man "klar von der Steuerproblematik betroffen" sei. Angesichts der Kehrtwendung der Finanzbranche in Richtung des Verkaufs von Fremdprodukten sei diese Entwicklung besonders betrüblich, denn im Gegensatz zu früher würden an heimischen Bankschaltern nicht grundsätzlich nur die hauseigenen Fondsprodukte angeboten.
Generell betrachtet Tiemann den Zeitpunkt für einen Einstieg in Aktienfonds derzeit als sehr günstig. "Unsere Fondsmanager tragen keine Trauer", unterstreicht er die Einschätzung der Fidelity-Experten, wonach nach dem langen Abwärtstrend viele Unternehmen bereits günstig bewertet seien. Sparpläne würden das Timing-Risiko generell reduzieren, so dass ab einem Zeitraum von zehn Jahren Aktienanlagen immer besser performten als konkurrierende Produkte.
Gespräche mit dem Finanzminister
In der Auseinandersetzung um die umstrittene Sicherungssteuer verfolgen die ausländischen Fondsanbieter laut Tiemann weiterhin eine duale Strategie. Einerseits gebe es Gespräche mit dem Finanzminister um eine Kompromisslösung, auf der anderen Seite sei eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die Sicherungsbesteuerung anhängig.
Wie berichtet, ist jede inländische Depotbank seit dem in Kraft treten des Kapitalmarktoffensive-Gesetz am 1. Jänner 2001 verpflichtet, jährlich 2,5 Prozent des Gesamtwerts ausländischer Fondsanteile als Sicherungssteuer abzuführen, falls der Fondsinhaber seine Auslandsfondsbestände nicht gegenüber dem Finanzamt offen legt.(APA)