Brüssel - Die Beziehungen der Europäischen Union zu Israel und zur Palästinensischen Autonomiebehörde sind mit mehreren Abkommen geregelt. Zentral für das Verhältnis mit Israel ist das vor knapp zwei Jahren in Kraft getretene so genannte Assoziierungsabkommen. Dieses besiegelt den schon länger bestehenden Freihandel für industrielle Güter und regelt auch Import und Export von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Mit dem Abkommen wurde auch erstmals ein politischer Dialog zwischen der Union und Israel förmlich vereinbart.EU Hauptabnehmer von israelischen Produkten Die EU nahm im Jahr 2000 mehr als 27 Prozent der israelischen Exporte ab und war damit der wichtigste Handelspartner des Landes. Der Wert dieser Ausfuhren betrug 8,5 Milliarden US-Dollar (nach derzeitigem Kurs 9,7 Mrd. Euro). Zwischen der EU und Israel schwelt ein Streit über die so genannten Ursprungsbezeichnungen. Brüssel warnte im vergangenen November europäische Importeure, dass auf Produkte aus den besetzten Palästinensergebieten wie frische Blumen, Wein oder Plastikartikel Zoll erhoben werden könnte. Bisher kommen diese Waren zollfrei in die Union, weil sie als israelisch gelten. Für die Palästinensische Autonomiebehörde ist die EU der wichtigste Geldgeber. Von 1994 bis 1999 erhielten die Palästinenser 731,1 Millionen Euro von der Union, davon fast 500 Millionen als direkte Hilfe und den Rest als Kredite oder Zinssubventionen. Derzeit unterstützt die EU das Funktionieren der Palästinenser-Verwaltung zudem mit monatlich 10 Millionen Euro. Damit sollen vor allem die Löcher gestopft werden, die Israel durch das Zurückhalten von Steuer- und Zollerlösen für die Palästinenser in deren Budget verursacht. Infrastrukturprojekte Außerdem gab die EU Geld für zahlreiche Infrastruktur-Projekte in den Palästinenser-Gebieten. Israelische Angriffe haben Einrichtungen zerstört, in die Brüssel nach jüngsten EU-Berechnungen mehr als 19 Millionen Euro gesteckt hatte. Ein vorläufiges Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO von 1997 ist nach Angaben aus Brüssel noch nicht richtig in Gang gekommen, weil die palästinensische Wirtschaft noch auf schwachen Füßen steht und Israel den Handel behindert. (APA/dpa)