Mensch
Anti-Aids-Mittel Nevirapine weiter zugelassen
Johannesburg - Im Streit um die Anwendung des
Anti-Aids-Mittels Nevirapine in Südafrika können die Befürworter
erneut einen Erfolg verbuchen. Das Verfassungsgericht in Johannesburg
hat am Donnerstag bestätigt, dass das Medikament entsprechend einem
Urteil des Oberlandesgerichts in Pretoria bis zur endgültigen Klärung
einer Klage der Regierung weiter schwangeren HIV-infizierten Müttern
verabreicht werden darf. Nevirapine soll das Risiko der Übertragung
des Aids-Erregers von Schwangeren auf ihre Babys halbieren. Die südafrikanische Regierung war gegen die vorangegangene
Entscheidung des Oberlandesgerichts vor das Verfassungsgericht
gezogen. Sie will vor der Zulassung von Nevirapine erst die
Ergebnisse von Versuchen an 18 ausgesuchten Krankenhäusern abwarten,
die nicht vor Jahresende erwartet werden.
Dagegen hatte die Aktionsgruppe "Treatment Action Campaign" (TAC)
mehrfach geklagt und vor dem Oberlandesgericht in Pretoria Recht
bekommen. Es hatte verfügt, dass die Regierung das Medikament allen
dafür ausgestatteten Krankenhäusern zur Verfügung stellen muss. Die
endgültige Entscheidung des Verfassungsgerichts wird im Mai erwartet.
Südafrika hat eine der höchsten Aids-
Infektionsraten der Welt.
(APA/dpa)