Wien - In der Ausschreibung über Errichtung und Betrieb der Lkw-Maut in Österreich wird im Juni der Zuschlag erfolgen. Dies erklärte der Sprecher der mit der Ausschreibung betrauten Straßenfinanzierungsgesellschaft Asfinag, Marc Zimmermann, am Donnerstag. Eine frühere Entscheidung wird es nicht geben. Das Bundesvergabeamt hat am Donnerstag einen Zuschlag für den Bestbieter bis zum 22. Mai 2002 untersagt. Auslöser für die Einschaltung des Bundesvergabeamts war ein Antrag des Konsortiums Toll Collect Austria (TCA). Die Asfinag hatte die Bietergemeinschaft, der unter anderem DaimlerChrysler Services, Deutsche Telekom, Coforoute, Alpine Mayreder und die Grazer Mauttechnologiefirma Efkon angehören, Anfang März aus dem Ausschreibungsverfahren ausgeschlossen. TCA hatte daraufhin geklagt. Das Bundesvergabeamt hat der TCA nun zumindest den Antrag auf einstweilige Verfügung zurückgewiesen. Lediglich dem Antrag auf eine Mindestdauer des Ausschreibungsverfahren sei stattgegeben worden. "Das Bieterverfahren läuft ohne TCA wie gehabt weiter. Die Entscheidung ist für die Asfinag eine akzeptable und gute Lösung", so Zimmermann. "Keine Verzögerungen" Laut Asfinag wird es nach der Entscheidung der Vergabekommission "keine Verzögerung bei der Einführung der Lkw-Maut in Österreich geben". Zwar muss die Vergabekommission noch in der Sache selbst entscheiden. Die Asfinag zeigte sich am Donnerstag aber überzeugt, "dass das Bundesvergabeamt das Vorgehen der Asfinag als richtig bewertet und daher gegen den Antrag der TCA entscheidet". Als Grund für den Ausschluss der TCA nannte die Asfinag am Donnerstag erneut "die Tatsache, dass das Konsortium zwingende Vorgaben der Ausschreibungsunterlagen und damit wesentliche Vertragsbestimmungen nicht eingehalten und damit verletzt hat". Eine Kommission bestehend aus Wirtschafts- und Rechtsprofessoren habe "mehrere substanzielle Verletzungen" festgestellt. Im Rennen sind nach dem Ausschluss der TCA nur noch drei Konsortien: eine Gruppe um Siemens, Porr und die OMV, ein Konsortium um die Bauholding Strabag, Fela und RZB sowie als dritter Bewerber die italienische Autostrade. (APA)