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Graz - "Die Ergebnisse sind ernüchternd." So fasste der Präsident des steirischen Fußballverbandes, Gerhard Kapl, die Kernaussagen einer breit angelegten Gesundheitsuntersuchung an steirischen Nachwuchsfußballern zusammen. Laut der im Auftrag von Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger initiierten und vom Grazer Sport- und Leistungsmediziner Peter Schober vorgelegten Studie weisen zwei von drei jugendlichen Fußballspielern bereits einen geschwächten Haltungs- und Stützapparat auf. Als Reaktion auf die Ergebnisse will man nun in der Steiermark die Ausbildung der Nachwuchstrainer verbessern. Nach den Ergebnissen der Studie können Trainer von Jugendlichen durchaus nicht davon ausgehen, dass sie es im Großen und Ganzen mit gesunden jungen Sportlern zu tun haben. Vor allen Dingen sind es so genannte muskuläre Dysbalancen, die dem Grazer Sportmediziner an immerhin 78 Prozent der knapp 1.300 jungen Fußballspieler, die er untersucht hat, aufgefallen sind. Weiters haben 14 Prozent bereits einen manifesten orthopädischen Schaden davongetragen und an rund drei Prozent wurde Asthma Bronchiale festgestellt. Training sollte optimiert werden "Die Ergebnisse der Untersuchungen bedeuten nicht, dass das bisherige Training falsch war, aber wohl, dass das zukünftige Training entsprechend der klinischen Befunde optimiert werden sollte", so Schober. Grundsätzlich werde mit den Jugendlichen zu wenig in dem für die Stärkung der Muskulatur besonders wichtigen Ausdauerbereich trainiert, so Schober, der auch darauf hinwies, dass die Jugendlichen im Vergleich zu nichtaktiven Jugendlichen allerdings noch immer sehr gute Werte aufgewiesen haben. Die Skelettmuskeln kann man grob in zwei Gruppen unterteilen: einerseits Muskeln, die überwiegend eine Bewegungsfunktion haben, und andererseits Muskeln, die hauptsächlich Haltearbeit leisten, die so genannten tonischen Muskeln. Auf einseitige Belastungen im Alltag oder Fehlbelastungen im Sport reagieren die für die Bewegung verantwortlichen Muskeln mit Abschwächung, die tonischen Muskeln mit Verkürzung. Dadurch kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Muskelgruppen, so genannten muskulären Dysbalancen, welche die Belastbarkeit des Bewegungsapparates herabsetzen und auf Dauer zu Fehlhaltungen führen. Generell sollte eine allgemeine Dehnung und Kräftigung möglichst vieler Muskelgruppen regelmäßig erfolgen. Um das Entstehen muskulärer Dysbalancen zu verhindern, sollten besonders die zur Verkürzung neigenden Muskeln gedehnt und die zur Abschwächung neigenden Muskeln gekräftigt werden. "Mit der vorliegenden Studie haben wir nun ein gutes Instrumentarium vor uns liegen, um die Trainerausbildung in der Steiermark entsprechend zu optimieren", so Kapl. (APA)