Paris - Europäische Forscher haben neue Erkenntnisse über die mysteriösen Gammastrahlenausbrüche gewonnen. Wie die Europäische Weltraumorganisation ESA am Donnerstag in Paris mitteilte, konnte erstmals die Explosion eines massereichen Sterns, einer Supernova, als Ursache für einen solchen Ausbruch nachgewiesen werden. Das hätten Messdaten des von der ESA vor zwei Jahren ins All geschickten Weltraumteleskops XMM-Newton ergeben. Ausbrüche von Gammastrahlen sind die energiereichsten Explosionen, die bisher im All beobachtet wurden. Sie finden in mehrere Millionen Lichtjahre entfernten Galaxien statt und gelten als eines der größten Geheimnisse der modernen Astronomie. Das Teleskop XMM-Newton, ein auf hochenergetische Strahlen spezialisierter Röntgensatellit, untersuchte das Nachleuchten eines Gammastrahlenausbruchs vom 11. Dezember 2001. Dabei konnten die Wissenschafter laut ESA erstmals die Präsenz chemischer Elemente nachweisen, die eindeutig aus einer wenige Tage zuvor erfolgten Supernova-Explosion stammten. So wurden große Mengen Magnesium, Silizium, Schwefel, Argon und Kalzium entdeckt, die ein massereicher Stern in den letzten Stadien seiner Entwicklung hervorbringt, kurz bevor er als Supernova explodiert. Eine zweite gängige Theorie, wonach ein Zusammenstoß zwischen so genannten Neutronensternen für die Gammastrahlenausbrüche verantwortlich sein könnte, wurde von den ESA-Wissenschaftern weit gehend verworfen. (APA)