Der Antrag auf Abwahl der kommunistischen Ausschussvorsitzenden war von der Kreml-Partei "Einheit" (Jedinstwo) eingebracht worden. Er wurde von der Fraktion der Partei "Vaterland - Ganz Russland" unterstützt. Aus dieser Fraktion kam auch ein Vorstoß für ein Verbot der KP, weil diese "soziale und nationale Zwietracht schürt".
"Einheit" und "Vaterland - Ganz Russland" haben sich im Dezember zum Block "Einheit und Vaterland" zusammengeschlossen. Gemeinsam verfügen sie in der Duma über 138 Sitze gegenüber den 113 der Kommunisten. Vorsitzender von "Einheit und Vaterland" ist der frühere "Einheit"-Chef, Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu, seine Stellvertreter sind der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow und Mintimer Schaimijew, der Präsident von Tatarstan. Ziel der neuen Partei ist laut Schoigu die Festigung der Gesellschaft "auf der Basis der konstruktiven Politik von Präsident Putin".
Die Partei "Einheit" war kurz vor den Duma-Wahlen vom Dezember 1999 von Kreml-Kreisen praktisch aus dem Nichts gegründet worden, um dem damaligen Premier und Präsidentschaftsanwärter Putin eine parlamentarische Basis zu schaffen.