Die Palästinenser in Ramallah können keine lokalen Nachrichten mehr empfangen. Auch der letzte palästinensische Rundfunksender dort ist verstummt. Bereits zu Beginn des israelischen Einmarsches nach Ramallah am Karfreitag schlossen die Soldaten fast alle zwölf Rundfunk- und Fernsehstationen. Nur zwei TV-Sender, die nicht von allen Einwohnern empfangen werden können, senden überregionale Nachrichten. Am Mittwoch räumte der letzte Techniker des Senders "Al-Manara" seinen Arbeitsplatz, der in den vergangenen Tagen allein das Programm bestritten hatte. Der Sender hatte unter anderem Telefonnummern von verfügbaren Sanitätern und Nachrichten von arabischen Satellitensendern ausgestrahlt. Darüber hinaus verbreiteten die Bewohner über das Radio Suchmeldungen nach Angehörigen, die sich seit Tagen nicht meldeten. "Immer wenn ich Strom hatte, habe ich Al-Manara gehört", sagt der Einwohner Omar Sabri. "Ich habe Angst, dass die Armee jetzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit härter vorgeht." Inzwischen haben fast alle ausländischen Journalisten die besetzten Palästinenserstädte verlassen. Die israelische Armee hatte die Gebiete zum militärischen Sperrgebiet erklärt. (APA/dpa)